Konflikt

Nordkorea gibt an, ersten Spionagesatelliten in Erdumlaufbahn zu haben

Symbolbild: Das Foto zeigt eine Rakete, die am 31. Mai 2023 in Nordkorea abgefeuert wurde.
Symbolbild: Das Foto zeigt eine Rakete, die am 31. Mai 2023 in Nordkorea abgefeuert wurde. Reuters / Kcna
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Nordkorea scheiterte heuer bereits zwei Mal, eine militärische Aufklärungsrakete zu starten. Die USA verurteilten den Start als Bruch von UNO-Resolutionen.

Nordkorea hat nach eigenen Angaben seinen ersten Spionage-Satelliten in die Erdumlaufbahn gebracht. Die Trägerrakete sei um 22.42 Uhr vom Gelände Sohae abgehoben, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Zwölf Minuten später sei sie in die Erdumlaufbahn eingetreten. Man werde bald weitere Spionage-Satelliten starten, um die Überwachung von Südkorea und anderer Regionen sicherzustellen.

Die Behörden in Südkorea und Japan bestätigten zunächst nicht, dass ein Satellit in die Erdumlaufbahn gelangt sei. Die USA verurteilten den Start als Bruch von UNO-Resolutionen. „Bei diesem Weltraumstart wurden Technologien eingesetzt, die in direktem Zusammenhang mit dem nordkoreanischen Programm für ballistische Interkontinentalraketen stehen“, teilte das Weiße Haus mit. Nordkorea müsse seine „provokativen Handlungen“ sofort einstellen.

Nordkorea hatte Japan mitgeteilt, dass es einen Satellitenstart zwischen Mittwoch und dem 1. Dezember plane. Die japanische Regierung kündigte in der Folge an, sich mit Partnerstaaten abstimmen zu wollen, um Nordkorea dazu zu drängen, den Start nicht durchzuführen.

Nordkorea war heuer bereits zweimal am Versuch gescheitert, einen militärischen Aufklärungssatelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen. Die Technologie von Weltraumraketen und militärischen Langstreckenraketen unterscheidet sich laut Experten kaum. Die USA und ihre Verbündeten Südkorea und Japan hatten die gescheiterten nordkoreanischen Raketenstarts im Mai und August verurteilt. Sie werfen Nordkorea vor, Technologie zu verwenden, die in direktem Zusammenhang mit seinem Programm für ballistische Raketen stehen.

UNO-Resolutionen verbieten Nordkorea den Start von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Solche Raketen können je nach Bauart auch mit einem Atomsprengkopf bestückt werden. (APA)

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