Tabu-Thema

Gewalt im Kreißsaal: „Ich fühlte mich wie Vieh“

Eine gewaltfreie Geburt zählt zu den schönsten Ereignissen im Leben von Eltern.
Eine gewaltfreie Geburt zählt zu den schönsten Ereignissen im Leben von Eltern.Sefa Ozel
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Am Samstag werden Rosen vor Kreißsälen gelegt – für Frauen, die während der Geburt Gewalt und Demütigungen erleiden mussten. Laut UN-Frauenorganisation ist das zu einem ernsthaften Problem geworden.

Es sind erschütternde Erzählungen. Maria N. (Name von der Redaktion geändert, Anm.) liegt im Kreißsaal und hat Schmerzen. Die Wehen kommen unregelmäßig. Plötzlich erscheint eine Hebamme und fährt Maria N. genervt an: „Warum liegen Sie in diesem Kreißsaal?“ Der andere Saal wäre der Hebamme lieber gewesen. „Sie verbot mir zu essen und zu trinken“, erinnert sich N. Davor gab es abwertende Bemerkungen, weil Frau N. übergewichtig war. Während der Geburt hieß es: „Stellen Sie sich nicht so an“, „Sie pressen total falsch“, „So wird das nie etwas“ oder auch: „Sie haben Schmerzen? Das kann nicht sein.“

„Ich brach zusammen“, erzählt Frau N: „Ich wollte diese Frau nicht. Ich vertraute ihr nicht.“ Dann kam der Arzt. „Und plötzlich hatte ich eine ganze Hand in mir, ohne Vorwarnung. Die Schmerzen waren heftig.“ Ohne Information wurde Maria N. plötzlich in den Operationssaal gebracht – für einen Kaiserschnitt. „Ich fühlte ich mich wie Vieh, während man mir den Katheter brutal hineinrammte und ich wieder die ganze Hand in mir hatte. Ohne Vorwarnung.“ Später erzählt Frau N.: „Wenn ich die Augen schließe, höre ich mich heute immer noch panisch um Hilfe schreien – wegen der furchtbaren Schmerzen und der zermürbenden Angst, dass mein Kind und ich diese Geburt nicht überleben werden.“

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