Konjunktur

Insolvenzen in Deutschland um 23,5 Prozent gestiegen

Creditreform: Das Niveau sei fast wieder so hoch wie vor der Corona-Pandemie.

Die Rezession treibt die Firmenpleiten in Deutschland einer Studie zufolge fast wieder so hoch wie vor der Corona-Pandemie. Im heurigen Jahr sei die Zahl der Unternehmensinsolvenzen deutlich um 23,5 Prozent auf 18.100 gestiegen, teilte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Montag mit. „Immer mehr Firmen brechen unter den Dauerbelastungen der hohen Energiepreise und der Zinswende zusammen“, sagte Chefökonom Patrik-Ludwig Hantzsch.

Die Zahl der Insolvenzen werde im schwierigen konjunkturellen Umfeld auch in den kommenden Monaten deutlich steigen. „Die Fallzahlen sind damit fast normalisiert und die Sondereffekte aus der Corona-Zeit weitgehend verpufft“, betonte Hantzsch. „Im Vergleich zu 2019 haben sich die Rahmenbedingungen für die Unternehmen signifikant verschlechtert und der wirtschaftspolitische Schlingerkurs verunsichert zusätzlich.“

Situation deutlich verschlechtert

Auch wenn es 2023 viele Großinsolvenzen im Handel, im Bau und im Gesundheitssektor gab, hat sich laut Creditreform das Insolvenzgeschehen auf breiter Front insgesamt beschleunigt. Ein Grund dafür dürften auch Nachholeffekte sein. Viele nun insolvente Unternehmen hätten jahrelang gegen multiple Krisen wie Corona, Inflation und Fachkräftemangel angekämpft.

Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen sei durch die immer noch gute Lage am Arbeitsmarkt allerdings weitgehend stabil. Insgesamt wurden demnach 66.200 Verbraucherinsolvenzverfahren registriert, nach 65.930 Fällen 2022 davor. „Der Blick in die Zukunft lässt angesichts der eher schwachen Konjunkturaussichten und weltweiter Risiken aber auch in diesem Bereich steigende Zahlen erwarten, sagte Hantzsch. Zudem habe sich die Überschuldungssituation vieler Bürger deutlich verschlechtert. (APA)

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