Venezuelas Machthaber ließ ein Referendum über den Anspruch auf Essequibo abhalten, um abzulenken und nationalistische Gefühle zu entfachen.
Venezuelas Regierung hat sich „einen eindeutigen und überwältigenden Sieg“ zugeschrieben. Wie der der Präsident des Nationalen Wahlrates, Elvis Amoroso am Sonntagabend erklärte, hätten 96 Prozent der Teilnehmer einem „beratenden Referendum“ zugestimmt. Dessen fünf Fragen untermauern Venezuelas Anspruch auf ein Gebiet namens Essequibo, dessen Zugehörigkeit seit langem umstritten ist. Diese Region, etwa so groß wie Griechenland, aber bewohnt von nicht mehr als 250.000 Menschen liegt östlich der derzeitigen venezolanischen Staatsgrenze auf dem Gebiet der Republik Guyana. Hier entdeckte der Ölkonzern Exxon im Jahr 2015 große Vorkommen an Erdöl, die das kleine Land inzwischen in eine boomende Petro-Republik verwandelt haben.
1899 war das Territorium dem Vereinigten Königreich zugesprochen worden, das im Norden des südamerikanischen Kontinents Fuß gefasst hatte, wie auch die Niederländer und Franzosen. Venezuela hatte schon seinerzeit gegen diesen angeblich ungerechten Richterspruch protestiert. Und Generationen von Schulkindern Landkarten vorgehalten, auf denen dieses Gebiet vorwiegend indigenen Einwohnern als Teil des nationalen Territoriums eingezeichnet ist.