Rodeln

In Lake Placid fahren, von Igls träumen

Wolfgang Kindl nimmt Fahrt auf.
Wolfgang Kindl nimmt Fahrt auf.APA / Comyan / Expa/johann Groder
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Im ÖRV-Lager probiert sich Wolfgang Kindl heuer gleich in zwei Disziplinen, neben dem Einzel fungiert er auch als Doppelpartner von Thomas Steu. Saisonhöhepunkte sind die Heim-EM in Igls Mitte Jänner und die WM in Altenberg zwei Wochen später. Was ist mit Olympia 2026? Italien vertagte die Entscheidung.

Die Kunstbahn-Rodler starten in Nordamerika in die 46. Weltcupsaison. Zum Auftakt wartet am Freitag und Samstag die anspruchsvolle Olympiabahn in Lake Placid (USA), bevor es eine Woche später zu den Rennen ins kanadische Whistler geht. Im ÖRV-Lager probiert sich Wolfgang Kindl heuer gleich in zwei Disziplinen, neben dem Einzel fungiert er auch als Doppelpartner von Thomas Steu. Saisonhöhepunkte sind die Heim-EM in Igls Mitte Jänner und die WM in Altenberg zwei Wochen später.

Die rot-weiß-roten Schützlinge von Christian Eigentler, der in seine zweite Saison als Cheftrainer geht, hoffen auf eine Wiederholung des starken Vorjahres, wo man 14 Siege und 37 Podestplätze verzeichnete. „Wir haben unser Programm bestmöglich durchgezogen und unsere Hausaufgaben im athletischen Bereich und beim Schlittenbau gut erledigen können“, war Eigentler mit der Vorbereitung zufrieden. „Unterm Strich haben wir sehr viel Qualität in unseren Reihen und wollen unseren hohen sportlichen Ansprüchen auch heuer wieder gerecht werden.“

ABD0030_20160131 - Rodeln WM, Einsitzer, Herren am 31.01.2016 in Schönau am Königssee (Bayern). Der Österreicher Wolfgang Kindl. Foto: Peter Kneffel/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
ABD0030_20160131 - Rodeln WM, Einsitzer, Herren am 31.01.2016 in Schönau am Königssee (Bayern). Der Österreicher Wolfgang Kindl. Foto: Peter Kneffel/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++APA / Comyan / Peter Kneffel

Das ÖRV-Team ist seit 29. November in Lake Placid. Elf Schlitten sind für den Weltcupauftakt gesetzt. Nur Barbara Allmaier, die im Einsitzer ihre erste komplette Weltcup-Saison bestreitet, muss sich über den Nationencup qualifizieren. Pro Nation sind im Weltcup je drei Doppelsitzer und je vier Einsitzer startberechtigt. Bei den Frauen kommen noch Madeleine Egle, Hannah Prock, Lisa Schulte sowie das Doppel Selina Egle/Lara Kipp.

Bei den Männern kämpfen neben Kindl David und Nico Gleirscher, Jonas Müller sowie Juri Gatt/Riccardo Schöpf, Yannick Müller/Armin Frauscher und Steu/Kindl um Podestplätze. In Übersee mit dabei ist auch Teenager Noah Kallan, der am Samstag in Lake Placid seinen 19. Geburtstag feiert. Der Salzburger soll in den Trainings und im Nationencup Bahnerfahrung sammeln.

Die Herausforderung

Für Routinier Kindl wird die Doppelbelastung „definitiv eine große Herausforderung werden, aber ich sehe das als zusätzlichen Reiz, um rodlerisch noch kompletter zu werden. Die Lust auf die Saison ist riesig. Lake Placid und Whistler sind beides Bahnen, auf denen ich schon gewonnen habe, die Vorfreude ist entsprechend groß“, sagte der 35-Jährige. In der Vorbereitung habe er sich mehr auf den Doppelsitzer und somit auf die Rolle als Nachfolger des zurückgetretenen Lorenz Koller konzentriert.

Im Männer-Einsitzer will das Quartett um Weltmeister Müller den Konkurrenten wie Gesamtweltcup-Titelverteidiger Dominik Fischnaller aus Italien oder den Deutschen Felix Loch und Max Langenhan Paroli bieten. Madeleine Egle laboriert indes noch an den Folgen einer Schleimbeutelentzündung in der rechten Schulter, die Saisonziele sind aber klar. „Ich will bei der Heim-EM und bei der WM um die Medaillen mitrodeln, auch der Gesamt-Weltcup ist ein Thema“, erklärte die Tirolerin. Die stärksten Gegnerinnen sind wohl Julia Taubitz und Anna Bereiter aus Deutschland.

Die Gesamtweltcup-Zweiten und Vizeweltmeisterinnen Egle/Kipp machen erstmals Bekanntschaft mit der Bahn in Lake Placid. „Die Bahn ist schwierig, da wird es wohl wieder einige blaue Flecken geben“, meinte Selina Egle. Der Frauen-Doppelsitzer ist übrigens ab dieser Saison fixer Bestandteil der Team-Staffel, die sich nunmehr aus vier Disziplinen zusammensetzt. Insgesamt gibt es in diesem Winter neun Weltcup-Wochenenden, an dreien werden auch Sprintbewerbe ausgetragen. Der Weltcup in Innsbruck-Igls (13./14.01.2024) zählt gleichzeitig als EM.

Olympia 2026? Bitte warten!

Die italienische Regierung hat die Entscheidung über den Austragungsort der Bob-, Rodel- und Skeleton-Rennen bei den Olympischen Spielen 2026 vertagt. Infrastrukturminister Matteo Salvini machte sich am Dienstagabend bei einer Sitzung in Rom für den Bau einer neuen Bahn in Cortina d‘Ampezzo stark. Der Vize-Regierungschef der Lega-Partei versicherte, dass ein solches Projekt die Italiener „keinen Cent extra“ kosten werde.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte einen Neubau allerdings ausgeschlossen, wenn es keinen tragfähigen Plan zur Nachnutzung gibt. Im Gespräch ist auch die Renovierung der Olympiabahn im italienischen Wintersportort Cesana, die allerdings seit 2011 stillgelegt ist, oder eine Verlegung der Wettbewerbe nach Innsbruck-Igls, Deutschland oder in die Schweiz.

Die Austragung von Wettkämpfen außerhalb des Gastgeberlandes wäre ein Novum in der Geschichte der Winterspiele. Die Spiele wurden 2019 an Mailand und Cortina vergeben. Sie finden im Februar 2026 statt.

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