Mia Goth in „X“, der die Parallelen zwischen dem Porno- und Horrorgenre auslotet
Was schauen?

Neu im Streaming: Neun Filme, die wir empfehlen können

Der siebenfach Oscar-prämierte „Everything Everywhere All at Once“ kommt, ebenso wie die Komödie „No Hard Feelings“ Jennifer Lawrence. Außerdem: Neues von Zack Snyder und Julia Roberts. Die spannendsten Neustarts auf Netflix, Amazon und Disney.

„Fabian oder der Gang vor die Hunde“

1. Dezember, zu sehen auf Netflix

Dominik Grafs Erich-Kästner-Verfilmung taucht tief ein in die bewegte Geschichte der Stadt Berlin. Sie spielt im Jahr 1931, in der Spätphase der Weimarer Republik, in der die damalige Reichshauptstadt eine kulturelle Blütezeit erlebte. Um seine Miete bezahlen zu können, arbeitet der angehende Schriftsteller Dr. Jakob Fabian (Tom Schilling) tagsüber als Werbetexter.

Nachts zieht er mit seinem besten Freund durch die Bars und Kneipen von Berlin, Bordelle und Künstlerateliers. Ein wildes, schmuddeliges, wackeliges, reizüberflutendes und aus allen Nähten platzendes Stadtpanorama, bei dem man irgendwann komplett vergisst, dass es nicht in der Gegenwart angesiedelt ist.

„Elvis“

8. Dezember, zu sehen auf Amazon Prime

Die rasante Filmbiografie des für seine Opulenz bekannten Regisseurs Baz Luhrmann schafft es nicht ganz, über fast drei Stunden Spielzeit einen Spannungsbogen zu halten, ist aber sehenswert. Auch wegen der brillanten Besetzung.

Austin Butler überzeugt als Elvis auf ganzer Linie. Theaterschauspielerin Helen Thomson legt die Figur der Gladys, Elvis‘ Mutter, sehr nuanciert an. Überstrahlt werden sie nur von Tom Hanks als Colonel Tom Parker. Der bislang vor allem fürs Brave zuständige Mime zeigt hier seine maliziösen Qualitäten. 

„Indiana Jones und das Rad des Schicksals“

15. Dezember, zu sehen auf Disney +

Statt Steven Spielberg führte im fünften „Indiana Jones“-Teil James Mangold Regie, der altmodisches Pathos ebenso kann wie modernst zugeschnittenes Spektakel: Im gut halbstündigen Prolog kämpft ein digital verjüngter Harrison Ford 1944 gegen einen Zug voller Nazis, die auf Weisung des Wissenschaftlers Voller (Mads Mikkelsen) gestohlene historische Artefakte bewachen.

Der Rest des Films spielt 1969, und „Indys“ Leben nur mehr bloße Existenz, jedenfalls bis seine quirlige Patentochter Helena (Phoebe Waller-Bridge) auftaucht.

„Maestro“

20. Dezember, zu sehen auf Netflix

Bradley Cooper setzt dem Dirigenten und Komponisten Leonard Bernstein ein Denkmal, führte Regie und spielte die Hauptrolle (und empfiehlt sich für die Oscars). Der Film handelt vor allem von der komplexen Beziehung zwischen Bernstein und seiner Frau, Felicia Montealegre (Carey Mulligan).

Dass Cooper in seiner Rolle eine Nasenprothese trägt, sorgte für eine Debatte. Der Vorwurf: Cooper dürfe als Nichtjude nicht „typisch jüdisches“ Aussehen imitieren. Verteidigt wurde der Hollywoodstar von Bernsteins Kindern wie auch der jüdischen Anti-Defamation League.

„No Hard Feelings“

22. Dezember, zu sehen auf Netflix

Jennifer Lawrence spielt Maddie, deren Auto jüngst gepfändet wurde, und die sich aus Verzweiflung auf einen ungewöhnlichen Deal einlässt: Ihre neuen Arbeitgeber sind Eltern, deren introvertierter 19-jähriger Sohn Percy (Andrew Barth Feldman) zwar Interesse an Computerspielen hat und hochintelligent ist, dafür aber die Mädchen seines Alters links liegen lässt.

Als Gegenleistung für einen Buick erklärt sich Maddie bereit, Percy den Weg ins Erwachsenenalter zu ebnen. Die eher derbe Komödie von Regisseur Gene Stupnitsky, in der es ziemlich viel um Sex geht, war heuer einer der Überraschungshits im Kino.

„Der Fall Collini“

22. Dezember, zu sehen auf Netflix

Regisseur Marco Kreuzpaintner (Serie „Beat“) verwandelte die Romanvorlage von Ferdinand von Schirach in ein bewusst pathosgeladenes Hochglanz-Gerichtsdrama auf mehreren Zeitebenen. Ein unbescholtener alter Italiener (gespielt vom Italowestern-Star Franco Nero) hat darin scheinbar ohne Motiv einen Großindustriellen erschossen und sich der Polizei gestellt.

Von da an spricht er kein Wort mehr, auch nicht zu seinem Verteidiger – Caspar Leinen, verkörpert von Elyas M‘Barek. Leinens eigene Ermittlungen führen ihn zu einem Justizskandal, im Zuge dessen zahlreiche NS-Kriegsverbrecher ungestraft davonkamen.

„Everything Everywhere All at Once“

28. Dezember, zu sehen auf Amazon Prime

Der anarchische Genremix des Regie-Duos Daniel Kwan und Daniel Scheinert mauserte sich ohne Franchise im Rücken vor allem durch Mundpropaganda zum Kinohit. Und er räumte sieben Oscars ab.

Everything Everywhere All at Once“, ist eine actionlastige, surreale Komödie mit einer asiatisch-stämmigen, 60-jährigen Frau in der Hauptrolle: Michelle Yeoh wurde für ihre Darstellung mit einem Oscar ausgezeichnet.

„Sisi & Ich“

30. Dezember, zu sehen auf Amazon Prime

In Frauke Finsterwalders Film weiß Kaiserin Elisabeth ihre Macht mit Genuss auszuspielen. Allein das macht diesen gefühlt hundertsten Beitrag zur Sisi-Revival-Welle im Kino (und anderswo) sehenswert.

Aber nicht nur das: Unterstützt von den kongenialen Hauptdarstellerinnen Sandra Hüller und Susanne Wolff, gelingt Autorenfilmerin Finsterwalder mit ihrem Drehbuch-Co-Autor, dem Schweizer Schriftsteller Christian Kracht, eine der bislang originellsten – und humorvollsten – Auseinandersetzungen mit dem überfrachteten Sisi-Mythos.

„X“

30. Dezember, zu sehen auf Amazon Prime

Regisseur und Drehbuchautor Ti West spielt hier die Parallelen zwischen dem Porno- und Horrorgenre aus. Der Film führt eine Indie-Filmcrew (u. a. Mia Goth) aus der Hipster-Hochburg Houston, Texas, in die als erzkonservativ geltende Einöde dieses Bundesstaates. Dort quartieren sie sich ein – um einen Porno zu drehen.

Ohne das Wissen des ihnen von Anfang an feindlich gesonnenen Gastgeber-Ehepaares. „Wednesday“-Star Jenna Ortega verkörpert eine „Kirchenmaus“. Eine Fortsetzung gibt es auch schon: „Pearl“ mit Goth in der Titelrolle.

Außerdem gibt es zwei interessante Neustarts:

„Leave the World Behind“

8. Dezember, zu sehen auf Netflix

In dieser Netflix-Eigenproduktion spielen gleich zwei Oscar-Preisträger mit. Julia Roberts und Mahershala Ali misstrauen einender in diesem Endzeit-Thriller. Roberts und Ethan Hawke spielen ein Ehepaar, das mit seinen Kindern ein Wochenende in einem abgeschiedenen Ferienhaus verbringt. Plötzlich stehen der angebliche Besitzer (Ali) und dessen Tochter vor der Tür, die vor einer mysteriösen Bedrohung aus der Stadt geflohen sind. Während die Welt mehr und mehr ins Chaos stürzt, kämpfen die Fremden ums Überleben. Regie führte Mr. Robot-Schöpfer Sam Esmail.

„Rebel Moon – Teil 1: Kind des Feuers“

22. Dezember, zu sehen auf Netflix

Eine friedliche Kolonie, ein tyrannischer Regent und eine Kriegerin mit mysteriöser Vergangenheit auf der Suche nach kampfkräftigen Mitstreitern für ihre Rebellion: Das sind die Zutaten für Zack Synders neuem epischen Science-Fiction-Film, aus dem eine Trilogie werden soll. Die Veröffentlichung von Teil zwei ist bereits für April geplant. Sofia Boutella spielt die Kriegerin, auch Ed Skrein, Charlie Hunnam, Jena Malone und Michiel Huisman werden zu sehen sein. Und ja, es ist auch ein (noch brutalerer) Director’s Cut im Gespräch.

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