Imperien

Wie ein Weltkrieg entstand

Die etablierten Imperien schlagen zurück. Bild: Landung in der Normandie 1944.
Die etablierten Imperien schlagen zurück. Bild: Landung in der Normandie 1944.Galerie Bilderwelt/Getty Images
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Spannende Thesen legt der britische Historiker Richard Overy in seinem neuen Buch über den Zweiten Weltkrieg vor. War es ein Aufstand gegen die alte Weltordnung?

Auch im 21. Jahrhundert tritt die Auseinandersetzung mit dem Phänomen Krieg nicht zurück. Wir müssen uns mit ihm befassen, weil er uns begleitet. Und wir müssen ihn verstehen lernen. Von einem globalen Krieg sind wir seit 1945 verschont geblieben. Die Idee einer solchen Option sollte niemand in Betracht ziehen. Er wurde freilich im Zusammenhang mit dem russischen Überfall auf die Ukraine oder einer Annexion Taiwans durch China nicht mehr gänzlich ausgeschlossen. Es fällt schwer, sich eine Welt vorzustellen, in der hundert Millionen Männer (auch Frauen) eine Uniform anziehen und bewaffnet in den Kampf ziehen. Es fällt schwer, sich eine Bevölkerung vorzustellen, die duldet, dass zwei Drittel ihres Nationaleinkommens dem Krieg geopfert werden, dass Wohlstand und Erspartes verloren gehen und an ihre Stelle Armut und Hunger treten.

Doch all dies geschah im Zeitalter des Zweiten Weltkriegs. Eine Erklärung seiner Ursachen, des Verlaufs und der Folgen beschäftigt Fachleute daher immer noch, mit immer neuen Einsichten. Vor vierzig Jahren konnte man, wenn man gewissenhaft arbeitete, die Literatur dazu noch annähernd überblicken, schreibt der britische Historiker Richard Overy in seinem monumentalen Werk über diese Zeit. Heute kann man sich eine endgültige Geschichte des Zweiten Weltkriegs in Buchform gar nicht mehr vorstellen, der Wissenschaftler muss sich auf das Material konzentrieren, das seine zentralen Argumente stützt.

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