Wiener Vororte und Flussporträt

Geschichten aus der Vorstadt und von der Grenze

Wien 1705. Von oben: Donau, Stadt, Glacis, Wienfluss. Kolorierter Nachdruck nach Georg Matthäus Vischer. 
Wien 1705. Von oben: Donau, Stadt, Glacis, Wienfluss. Kolorierter Nachdruck nach Georg Matthäus Vischer. Erich Wonka
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Wie Wien mit seinen Vororten und Vorstädten zusammenwuchs und zur Millionenstadt wurde. Und: 180 Kilometer Geschichte, die Leitha, Biografie eines Flusses und einer lang umkämpften Grenzregion.

Die Zeiten, in denen das Militär bei der Stadtplanung ein gewichtiges Wort mitzureden hatte, sind inzwischen vorbei. Doch noch beim Bau der Ringstraße wurde darauf geachtet, dass es freies Schussfeld für Kanonen gab. An den Ecken der Inneren Stadt wurden mächtige Kasernen gebaut, die heutige Rossauer Kaserne steht hier noch immer. Es war klar, wer hier vor wem geschützt werden sollte: Die Regierenden vor dem Aufruhr des Volks. Davor wurden derartige Bollwerke gegen heranrückende feindliche Heere angelegt, ein Festungsgürtel riegelte Wiens Innere Stadt bis 1850 nach außen ab. Vor den Mauern gab es eine Bauverbotszone, sie wurde immer breiter, je größer die Reichweite der Geschütze wurde, bis zu einem halben Kilometer.

Bürger und Stadtverwaltung beklagten das sehr: Hier, in diesem Grüngürtel zwischen Festungsmauern und Vorstädten, dem sogenannten Glacis, wäre viel Platz gewesen für Häuser und Gärten, um der Enge der Stadt zu entfliehen. Doch Sperre blieb Sperre. Sogar Weingärten wurden gerodet. Um dem Feind keine Deckung zu bieten, wurden die mittelalterlichen Vorstädte sogar demoliert. Erst als die Türken 1683 vor Wien scheiterten, wurde der militärische Druck von der Stadt genommen. Nun konnten sich auch die von den Türken niedergebrannten Vorstädte erholen.

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