Pisa-Studie

Was die Politik tun kann, damit Migrationshintergrund nicht zu schlechterer Leistung in der Schule führt

In Deutschland werden Obergrenzen in Klassen diskutiert.
In Deutschland werden Obergrenzen in Klassen diskutiert. Jeff Pachoud
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Der Schulerfolg von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund driftet in Österreich besonders weit auseinander. Das müsste nicht so sein, meinen Experten.

Die Überraschung der diesjährigen Pisa-Studienergebnisse war nicht, dass sich Jugendliche mit Migrationshintergrund in der Schule schwerer tun. Wie enorm herausfordernd die Situation sich in Österreich darstellt, kam aber durchaus unerwartet. Der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund (Migrationsgeschichte in erster oder zweiter Generation) ist in der Pisa-Stichprobe in Österreich höher als in den anderen EU-Ländern und seit der letzten Erhebung 2018 noch einmal um mehr als zehn Prozentpunkte gestiegen. Mit rund 27 Prozent entspricht er aber ungefähr dem Wert in der Gesamtbevölkerung. Das ist nicht in allen Ländern so akkurat: In Deutschland lag der Wert innerhalb der Pisa-Stichprobe mehr zwei Prozentpunkte unter dem in der Gesamtbevölkerung, dort ist die Kluft zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund aber sogar noch etwas größer.

Wie groß die Unterschiede im Bildungserfolg je nach Herkunft in Österreich sind, zeigt schon der Blick auf die Mathematik-Ergebnisse: Zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrations­hintergrund liegen 58 Punkte Abstand (das entspricht fast drei Lernjahren). Größer ist der Unterschied nur in wenigen anderen EU-Ländern. Vergleicht man nur Schüler mit demselben sozioökonomischen Hintergrund miteinander, bleibt in Österreich immer noch ein signifikanter Unterschied von 25 Punkten, was etwas mehr als einem Lernjahr entspricht.

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