Umnutzung

Hotels statt Büroflächen in der Wiener Innenstadt

Statt Büroflächen entstanden in Wien einige Hotels, etwa das Rosewood am Peterplatz.
Statt Büroflächen entstanden in Wien einige Hotels, etwa das Rosewood am Peterplatz.Rosewood Vienna
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Die Lage lässt sich bei einer Immobilie nicht verändern, aber ihre Nutzung. Damit werden wir uns in Zukunft verstärkt beschäftigen müssen.

Der Peek & Cloppenburg in der Mariahilfer Straße wird neu strukturiert. Teilweise zumindest. Auf Grund der aktuellen Lage im Textilhandel werden einige Flächen nicht mehr benötigt und in die oberste Etage zieht das Motel One ein. Kein Einzelfall, denn viele Immobilien entsprechen nicht mehr den aktuellen Anforderungen und den heutigen Nutzungsbedarf. „Die Gebäude sind oftmals gar nicht alt oder unbenutzbar“ erklärt Immobilienbewerter Wolfgang M. Fessl, geschäftsführender Gesellschafter von Reinberg & Partner: „Sie sind aber wirtschaftlich einfach nicht mehr so nutzbar.“

Achtung, Überregulierung

Oftmals ist es die Lage, die eine Umnutzung notwendig macht. Wolfgang M. Fessl stellt fest, dass sich mittlerweile auch die Nutzungszyklen verkürzen: „Umnutzung ist nichts Ungewöhnliches mehr. Wir haben Aufträge, bei denen wir eine Immobilie öfters in der Hand haben, und das kann durchaus unterschiedliche Nutzungen betreffen.“

»Umnutzungsfähigkeit, Flexibilität sowie die Nachnutzung von Leerständen sind zu Kernthemen geworden.«

Peter Engert

Geschäftsführer der Ögni

Die Vorteile von Um- bzw. Nachnutzung von Leerständen liegen auf der Hand. Leider stehen oft die rechtlichen Gegebenheiten einer Neunutzung im Weg, beziehungsweise erschweren sie die Veränderung. „Es gilt dementsprechend, bürokratische Hürden zu minimieren, damit innovativen Ideen nicht durch Überregulierung die Strahlkraft genommen wird“, erklärt Peter Engert, Geschäftsführer der Ögni: „Umnutzungsfähigkeit, Flexibilität sowie die Nachnutzung von Leerständen sind zu Kernthemen geworden.“ Die Projektentwickler sind zukünftig gefordert, Flächen von Beginn an flexibel zu halten und verschiedene Nachnutzungen zu ermöglichen. Die Herausforderung ist der Umgang mit der bestehenden Struktur.

Neue Bewirtschaftung

„Umnutzung ist das Hauptthema der kommenden Jahre“, meint Alexandra Bauer, Bereichsleiterin Büroimmobilien bei EHL: „Wir beraten immer wieder Kunden, wie man ihr Gebäude mit einer anderen Nutzung sinnvoll weiter bewirtschaften kann.“ So eignet sich ein altes Bürohaus von der Struktur her gut für ein Hotel, ein Wohnhaus allerdings im Allgemeinen nicht. „Grundsätzlich sind es keine Pinselstrichsanierungen“, weiß Felix Zekely, Geschäftsführer von Optin Immobilien. Es ist oftmals ein massiver Eingriff in die Gebäudestruktur und die Haustechnik.

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