Energie

Serbien nabelt sich vom russischen Gas ab

Die EU hat die Hälfte der Pipelinekosten übernommen.
Die EU hat die Hälfte der Pipelinekosten übernommen.Stoyan Nenov/Reuters
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EU-Zuschüsse ermöglichen dem russophilen Serbien die Diversifizierung seiner Energiequellen.

Belgrad. Wenn es sich anbietet, schmücken sich erfahrene Wahlkämpfer auch mit fremden Federn. Die neue Pipeline nach Bulgarien werde Serbien eine „bessere Zukunft und mehr Sicherheit“ bringen, jubilierte der allgewaltige Staatschef Aleksandar Vučić eine Woche vor den Parlamentswahlen bei der Eröffnung des sogenannten Gas-Interkonnektor am Sonntag in Trupale bei Niš: „Jetzt können wir unser Gas auf dem offenen Markt kaufen.“

Tatsächlich ermöglicht die neue 109 Kilometer lange Gaspipeline dem von russischen Gas abhängigen EU-Anwärter den Bezug von aserbaidschanischem Gas und über den baldigen Anschluss an den LNG-Terminal im griechischen Alexandroupolis auch von Flüssiggas aus aller Welt: Bereits mittelfristig dürfte sich dank der neuen Röhre Serbiens Abhängigkeit von den russischen Gaslieferungen laut Brüsseler Schätzungen von 100 auf 85 Prozent reduzieren.

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