Ski-Premiere

Kombi-Olympiasieger Strolz vor erster Abfahrt: „Wir meinen das wirklich ernst“

Johannes Strolz mühte sich bei der Suche nach der Ideallinie.
Johannes Strolz mühte sich bei der Suche nach der Ideallinie.GEPA pictures / Harald Steiner
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Johannes Strolz wird ein Weltcup-Debüt in einer Abfahrt allem Anschein nach in Gröden absolvieren. Marco Schwarz nennt er als Vorbild.

Nach mehreren Wetter-Absagen wird Skirennläufer Johannes Strolz sein Weltcup-Debüt in einer Abfahrt allem Anschein nach in Gröden absolvieren. Der Kombinations-Olympiasieger will das Projekt Speed in jedem Fall nicht so schnell wieder aus den Augen verlieren. „Wir meinen das wirklich ernst“, sagte Strolz, der auch amtierender österreichischer Meister in der Abfahrt ist. „Wir wollen wirklich die Speed-Disziplinen langfristig gesehen als Wettkampf-Disziplinen etablieren.“

Er sehe sich momentan als „Allrounder in Ausbildung“, meinte er am Mittwoch. „Ich glaube, dass ich in der Vergangenheit immer schon breit aufgestellt war. Ich habe mich dann natürlich auf eine Disziplin konzentrieren müssen, damit ich mich einmal irgendwo etabliere im Weltcup, das hat dann mit dem Slalom funktioniert.“

GEPA pictures / Thomas Bachun

Ähnlich lief es auch bei seinem ÖSV-Teamkollegen Marco Schwarz, mit dem er sich bei gemeinsamen Reisen gerne austausche. „Der Blacky ist da ein bisschen ein Vorbild für mich, weil er das einfach extrem gut macht, wie er das ganze Pensum bewältigt.“

Weder Ablenkung noch Therapie

In Zermatt, Beaver Creek und Gröden machte Strolz in dieser Saison bereits die Trainingsläufe mit und sah immer das Ziel, was ihm im Slalom in Gurgl wieder einmal verwehrt blieb. Die Matterhorn-Abfahrten wurden jedoch wie die Rennen in Beaver Creek dann kurzfristig gestrichen, wodurch der Vorarlberger nun in Gröden seine Chance nutzen will. Am Donnerstag steht - Änderungen im Programm vorbehalten - eine verkürzte Abfahrt auf dem Programm, am Samstag (jeweils 11.45 Uhr/live ORF 1) der Klassiker über die komplette Saslong.

Seine Speed-Ambitionen seien definitiv kein Ablenkungsmanöver oder eine Art Therapie für die Slalom-Misere, die sich in der vergangenen Saison mit sechs Ausfällen und keinem einzigen Top-Ten-Ergebnis ergeben hat. „Wenn man das nur ein bisschen als Ablenkung hernehmen würde, wäre es auch den Aufwand nicht wert, auf einen anderen Kontinent zu fliegen“, erklärte Strolz. Es sei für aber dahingehend gut, damit „wieder ein bisschen mehr Lockerheit reinkommt ins Gesamte“. Unabhängig davon „macht es einfach Spaß, wenn man sich bei 140 km/h den Kopf durchblasen lässt“, konstatierte er.

„Es ist einfach ein gewisses Potenzial da, das wir ausschöpfen wollen. Es ist jetzt einmal der Start gewesen, der ist einmal positiv verlaufen“, sagte Strolz. Damit meinte er auch den bei perfekten Bedingungen absolvierten Speed-Trainingsblock in den USA, wo die Abfahrer zunächst in Copper Mountain campierten, bevor es weiter nach Beaver Creek ging. „Ich habe mich recht gut entwickeln können in dieser kurzen Zeit“, meinte der 31-Jährige. Er wisse aber, dass er noch viel zu lernen habe.

Mit Respekt annähern

Daher werde er bei seinen ersten Abfahrten auch mit Respekt an die Sache herangehen. „Ich kann nicht hergehen und denken, dass ich mit null Abfahrtskilometern gleich komme und auf den letzten Zacken runterbrenne. Das wäre in gewisser Weise auch dumm, weil es einfach gefährlich wird“, betonte Strolz. „Im Slalom kann man das schon einmal probieren. Aber wenn es in der Abfahrt blöd hergeht, geht es ganz schnell, dass man im Krankenhaus landet. Von dem her bin ich in gewisser Weise gezwungen, dass ich kleine Schritte mache.“

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