Arktis

A23: Der Eisberg so groß wie das Burgenland bewegt sich wieder

Der Eisberg A23 war bereits  1986 vom Filchner-Ronne-Schelfeis abgebrochen.
Der Eisberg A23 war bereits  1986 vom Filchner-Ronne-Schelfeis abgebrochen.APA / AFP / Handout
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Der größte Eisberg der Welt bewegt sich langsam aus antarktischen Gewässern weg. Die Weltraumagentur ESA kann die Maße des Eiskolosses aus dem Weltall berechnen.

Er ist rund 4000 Quadratkilometer groß, durchschnittlich 280 Meter tief, hat ein Volumen von 1100 Kubikkilometern und wiegt knapp unter einer Billion Tonnen: A23 - der größte Eisberg der Welt. Zum Vergleich der Wiener DC Tower ist 220 Meter hoch und die Fläche Burgenlands beträgt 3.962 Quadratkilometer. Derzeit bewegt sich der Eiskoloss vergleichsweise schnell von antarktischen Gewässern weg, zeigen Satellitenbilder der europäischen Weltraumagentur Esa.

Der Koloss mit der Bezeichnung A23a sei bereits 1986 vom Filchner-Ronne-Schelfeis abgebrochen, habe aber lange auf dem Meeresboden festgehangen, so die Esa. Bis zum Jahr 2020 habe er sich zwar gelöst, erst jetzt lege er angetrieben durch Winde und Strömungen einen Spurt hin. Und Forscher beobachten sehr genau, in welche Richtung er treiben wird. Wie die meisten Eisberge aus dem sogenannten Weddell-Sektor werde er wahrscheinlich in den Südatlantik gelangen.

Die Europäische Raumagentur berechnet die Maße des Eisbergs und seine Laufbahn im Rahmen ihrer Mission CryoSat-2. Das ist ein Satellit zur Beobachtung der Eismassen der Erde, vor allem jene in der Arktis. Mittels eines Radarhöhenmessers kann der Satellit erfassen, wie viel des Eisberges über der Wasseroberfläche liegt. Zieht man Informationen über die Dichtheit von Eis heran, kann daraufhin berechnet werden, wie viel der Eismasse sich unter Wasser befindet.

Satellitenaufnahme von A23.
Satellitenaufnahme von A23.Reuters / European Union/copernicus Sentinel-3

A23 hat einen 350 Meter langen Kiel

Außerdem könne so erhoben werden, wie sehr sich der Eisberg in den sich erwärmenden Gewässern ausdünne, berichtet die BBC. „Gemeinsam mit dem Wissen über die Topographie des Meeresbodens wissen wir, wann ein Eisberg auf Grund läuft oder wann er dünn genug ist, um wieder loszukommen“, so die Expertin Anne Braakmann-Folgmann von der norwegischen Universität von Tromsø im Interview mit dem britischen Sender.

Nun fanden Forscher mit Hilfe von CryoSat-2-Daten heraus, warum der Eisberg sich in den vergangenen drei Jahrzehnten nicht bewegte, so die BBC: Er ist an einer Stelle besonders tief. Gleichsam wie ein Kiel rage das Eis fast 350 Meter in die Tiefe. Mittlerweile hat der Eisberg Masse verloren und sich daher befreit. (red./ag.)

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