Expedition Europa: In Stockholm heißt es „Björn vs. Björn“. Der eine ist eines der B in ABBA, Musikproduzent Björn Ulvaeus. Über den anderen, Björn Eriksson, den Sprecher der Bewegung „Der Bargeldaufstand“, weiß ich null, als er mich vom Hauptbahnhof abholt.
Da die ÖVP wie schon im Wahlkampf 2019 auch heuer wieder für ein komischerweise immer noch nicht umgesetztes Recht auf Bargeld streitet, schaue ich mich im vermutlich cashlessesten Land der Welt um – in Schweden. Insbesondere die Bezahl-App „Swish“ hat dort so einen Siegeszug hingelegt, dass eine Studie des schwedischen Handelsrats die letzte schwedische Barzahlung für den 24. März 2023 vorhergesagt hat, eine Studie des Königlichen Technologie-Institut für den 23. Mai 2023.
Beide Termine sind verstrichen, schwedische Kronen werden noch an vielen Orten angenommen, ich aber will die Gegenstreiter des schwedischen Ringens ums Gerstl kennenlernen. Der Zufall will, dass beide männlich sind, 78 Jahre alt und Björn heißen.
Björn ist eines der B in ABBA
Der eine Björn ist eines der B in ABBA, Musikproduzent Björn Ulvaeus. Seit dem Vernehmen nach sein Sohn vor vielen Jahren ausgeraubt wurde, evangelisierte Ulvaeus für die Abschaffung von Bargeld. Als er 2013 las, dass „jedes achte Haus jedes Jahr ausgeraubt wird“, schlug er „die Maßnahme zur Verbrechensverhütung“ vor, „die am einfachsten umzusetzen und am effektivsten ist – Bargeld aus der Gesellschaft zu entfernen“. Nicht nur sei illegal verschiebbares Bargeld eine „Hauptursache für Kriminalität“, überhaupt sei „Geld im wahrsten Sinne des Wortes schmutzig“: „Es wimmelt von Bakterien“.