Schadenersatz

Ex-Trump-Anwalt Giuliani muss wegen Verleumdung 148 Millionen Dollar zahlen

Rudy Giuliani vor dem Gerichtsgebäude in Washington.
Rudy Giuliani vor dem Gerichtsgebäude in Washington.Reuters / Bonnie Cash
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Der frühere New Yorker Bürgermeister und ehemalige Anwalt von Donald Trump, Rudy Giuliani, muss 148 Millionen zahlen: Er hatte zwei Wahlhelferinnen Betrug vorgeworfen.

Der frühere Privatanwalt von Ex-US-Präsident Donald Trump, Rudy Giuliani, ist laut Medienberichten wegen Verleumdung zu Schadenersatzzahlungen in Höhe von 148 Millionen Dollar (135,54 Mio. Euro) verurteilt worden. Das Urteil wurde laut US-Medien am Freitag verkündet, nachdem zwei Wahlhelferinnen Giuliani wegen eines Videos verklagt hatten, in dem er sie nach der Präsidentschaftswahl vom November 2020 fälschlicherweise des Wahlbetrugs beschuldigte.

Giuliani muss demnach beiden Klägerinnen je knapp 37 Millionen Dollar wegen Verleumdung und deren psychischen Folgen für die Frauen sowie 75 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen. In einer ersten Reaktion bezeichnete der Republikaner die Strafe als „absurd“. „Ich werde definitiv Berufung einlegen“, kündigte der Rechtsanwalt an.

Die zuständige US-Bundesrichterin hatte Giuliani bereits im August wegen der Verleumdung der 64-jährigen Ruby Freeman und ihrer 39 Jahre alten Tochter Wandrea Moss für schuldig befunden. Die beiden Frauen bekamen im vergangenen Jahr nationale Aufmerksamkeit, als sie vor dem Untersuchungsausschuss zur Attacke auf das Kapitol im Kongress aussagten. „Ich will nirgendwo mehr hingehen. Ich stelle alles infrage“, sagte Moss damals etwa. Menschen hätten sie bedroht, ihr den Tod gewünscht. Die beiden schwarzen Frauen warfen Giuliani vor, dass seine Behauptungen ihren Ruf zerstört und zu zahlreichen auch rassistischen Drohungen gegen sie geführt hätten.

Vorwurf der Wahlmanipulation

Giuliani war nach Trumps Wahlniederlage gegen den Demokraten Joe Biden im November 2020 eine zentrale Figur bei den Versuchen des abgewählten Amtsinhabers, den Ausgang der Wahl mit Hilfe haltloser Betrugsvorwürfe zu kippen und sich damit im Amt zu halten. Im Zuge dieser Kampagne veröffentlichte er kurz nach der Wahl auch das Video mit den falschen Vorwürfen gegen die beiden Frauen.

Giuliani hat inzwischen eine Reihe von juristischen Problemen. So wurde er zusammen mit Trump in einem Strafverfahren in Atlanta wegen des Vorwurfs der Wahlmanipulation angeklagt.

Der 79-Jährige war als Bürgermeister von New York einst hoch angesehen, nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurde er als „Amerikas Bürgermeister“ gefeiert. Später wurde der 1944 im New Yorker Stadtteil Brookyln als Sohn italienischer Einwanderer geborene Giuliani zum loyalen Wegbegleiter Trumps. (APA/AFP/dpa)

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