Nach Angaben von unabhängigen Wahlbeobachtern wurden Tausende von Scheinwählern aus Bosnien und Kosovo nach Belgrad gekarrt. Damit will Präsident Vučić wohl seinen Sieg sichern.
Wähler mit fiktiven Adressen, Stimmenkauf und Attacken gegen Wahlbeobachter: Hinweise auf massive Wahlmanipulationen haben am Sonntag Serbiens Parlaments- und Kommunalwahlen überschattet.
Die geschäftsführende SNS-Regierungschefin Ana Brnabic erklärte am späten Abend, dass ihre Partei nach Auszählung von 50 Prozent 47,1 Prozent vor dem proeuropäischen Oppositionsbündnis „Serbien gegen die Gewalt“ (23 Prozent) und den bisher mitregierenden Sozialisten (6,7 Prozent) die Parlamentswahl gewonnen habe – und „sicher“ künftig allein regieren werde. Die nationale Wahlkommission RIK kündigte die Bekanntgabe eines vorläufigen Ergebnisses innerhalb der gesetzlichen Frist von 24 Stunden, also bis Montagabend an.