Nachruf

Regisseur Wolfgang Glück ist tot

Wolfgang Glück
Wolfgang GlückUnited Archives / kpa via www.im
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Er verfilmte den „Schüler Gerber“. Sein Film „38 – Auch das war Wien“ war für einen Oscar nominiert.

Wolfgang Glück,  geboren am 25. September 1929 in Wien, war ein Tausendsassa. Als Regisseur machte er Theater, Film und Fernsehen. Dabei wollte er eigentlich Schauspieler werden. Doch am Reinhardt-Seminar war man von seiner Vorstellung nur mäßig begeistert. Und Glück wollte sich nicht demütigen lassen – also inskribierte er Theaterwissenschaften und Germanistik. Das Studium schmiss er bald wieder hin, lernte aber bei einem Auslandssemester in Zürich Bertolt Brecht kennen, der gerade am Schauspielhaus inszenierte.

Von 1948 bis 1953 war Glück als Regieassistent am Burgtheater tätig. Er lernte als Assistent von Berthold Viertel, Hans Thimig, Axel von Ambesser und Josef Gielen – und kannte bald alle deutschsprachigen Schauspielgrößten. Ab 1953 führte er Regie bei über 100 Bühnenstücken und Operninszenierungen, etwa 80 Kino- und mehr als 400 Fernsehfilmen.

Als er Ende der 1950er Jahre begann, fürs Fernsehen zu arbeiten, widmete er sich vor allem der österreichischen Nachkriegsliteratur – von Artmann über Handke bis Bachmann. 1981 erschien seine Verfilmung von Friedrich Torbergs „Der Schüler Gerber“ mit Gabriel Barylli. Sein größter Erfolg sollte eine andere Torberg-Verfilmung werden: „38 – Auch das war Wien“ war 1987 in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film für einen Oscar nominiert.

Am Mittwoch ist der Filmemacher im Alter von 94 Jahren verstorben. (APA / i.w.)

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