Serbien

Entsetzen über Wahlfarce in Belgrad: „Die Serben verdienen Demokratie und keine Fake-Wahl“

Die Opposition protestierte vor der staatlichen Wahlkommission in Belgrad.
Die Opposition protestierte vor der staatlichen Wahlkommission in Belgrad. Reuters / Marko Djurica
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Nach heftigen Protesten gegen massive Manipulationen bei der Belgrader Kommunalwahl schließt Serbiens Präsident Vučić die Ansetzung von Neuwahlen nicht mehr aus. Zwei Oppositionsführer sind nach dem offensichtlichen Wahlbetrug im Hungerstreik. Auch in der EU mehrt sich die Kritik an dem Beitrittskandidaten.

Ihrer Empörung über das manipulierte Wahlergebnis ließ die aufgebrachte Menge in der klammen Winternacht freien Lauf. „Diebe, Diebe!“ skandierten erst hunderte, dann tausende von Belgradern, die am Montagabend vor den Sitz von Serbiens nationaler Wahlkommission (RIK) in der König-Milan-Straße gezogen waren: „Wir geben unsere Wahl nicht preis!“

Kolonnen von Autobussen und Kleintransportern aus Bosnien und Kosovo, aber auch anderen serbischen Städten waren am Sonntag mit Importwählern mit fiktiven Meldeadressen nach Belgrad gerollt, um die Stadtratswahl zu Gunsten der regierenden SNS zu entscheiden. Außer Stimmenkauf sowie Attacken gegen Wahlbeobachter registrierte die unabhängige Wahlbeobachter-Organisation CRTA eine „ungeheure Zahl von vorab ausgefüllten Stimmzetteln“. Ihr Fazit: „Die Wahlergebnisse in Belgrad erhalten nicht den Wahlwillen der Bürger.“

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