Mein Donnerstag

Eine kleine Fahrrad-Ode auf den letzten Drücker

Vieles spricht fürs Fahrradfahren, auch im Winter.
Vieles spricht fürs Fahrradfahren, auch im Winter. Unbekannt
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Vieles spricht fürs Fahrradfahren, auch im Winter.

Eine meiner weniger vorteilhaften Eigenschaften ist, dass ich so gut wie alles erst auf den sprichwörtlichen letzten Drücker erledige. Das ist dieser Tage besonders offensichtlich bei der Suche nach Weihnachtsgeschenken (ich habe noch kein einziges), aber auch beim Finden eines Kolumnenthemas. Die Entscheidung für dieses fiel übrigens erst in der Früh in der U-Bahn. Weil ich es in der Sekunde des Einsteigens zu der in Wintermänteln schwitzenden Menge schon wieder bereute, nicht doch auf mein Rad gestiegen zu sein.

Normalerweise bin ich nämlich stolzes Mitglied jener Gruppe, die das auch bei richtig kalten Temperaturen macht. Die Zahl der dem Winter trotzenden Radler hat sich in Wien seit 2013 übrigens verdoppelt.

Kein Wunder, wie ich finde. Denn auch wenn das Wiener Radwege-Netz trotz Lippenbekenntnissen der Stadtregierung noch äußerst lückenhaft ist: Dafür, sich mit dem Rad fortzubewegen, spricht extrem viel. Allen voran wäre da natürlich die Bewegung an der frischen Luft, die aufweckt, gute Laune macht und noch dazu davon abhält, schon auf dem Arbeitsweg in einen Bildschirm zu starren. Der kausale Zusammenhang zwischen gewähltem Fortbewegungsmittel und meinem Gemütszustand, mit dem ich im Büro ankomme, ist jedenfalls offensichtlich – fragen Sie meine Kolleginnen! Vom gesundheitlichen Nutzen ganz zu schweigen. Dass das Radfahren obendrein eine extrem klimafreundliche Fortbewegungsart ist, hilft zudem, die eigene Emissionsbilanz aufzubessern (die möglicherweise von einem Flug zur Klimakonferenz in Dubai einen ordentlichen Dämpfer bekommen hat – worauf die lieben Kollegen übrigens auch gern hinweisen).

Zu guter Letzt ist man auf dem Rad in der Stadt, sofern man nicht gerade nach Transdanubien muss, einfach schneller. Gegen Autopendlerverkehr, Straßenbahn-Ausfälle oder etwaige Klebeaktionen ist man quasi immun. So gesehen bleibt mir ohnehin meist nur das Rad, wenn ich es wieder nur auf den allerletzten Drücker aus dem Haus schaffe.

E-Mails an: teresa.wirth@diepresse.com

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