Luxusimmobilien

Weihnachtsdeko: Trend ist, dass es keinen gibt

Selbst wenn der Heilige Abend im Chalet zelebriert wird, lassen viele auch ihre Stadtwohnung weihnachtlich aufputzen.
Selbst wenn der Heilige Abend im Chalet zelebriert wird, lassen viele auch ihre Stadtwohnung weihnachtlich aufputzen.Getty Images
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Für den Luxusmarkt bemühen sich die Hersteller teurer Deko, jedes Jahr einen neuen weihnachtlichen Trend auszurufen. Heuer hat das nicht so wirklich geklappt. Geschmückt wird zwar zurückhaltend, aber dafür jeder Wohnsitz.

Blau, Silber und Lametta, Strohsterne und Honigkerzen oder Gold, Gold und nochmals Gold: Jedes Jahr wird traditionell ein neuer Trend in Sachen Weihnachtsdekoration ausgerufen. Was sich vor allem im High-End-Segment durchaus auszahlt, denn dort wird auch in Sachen Festtagsdekoration aus dem Vollen geschöpft und durchaus jährlich neuer Schmuck ausgewählt. „Natürlich gibt es bei den großen Messen immer den Versuch, sich an der Mode und Architektur zu orientieren und damit Kauffreude zu erzielen“, weiß Andreas Bamesberger, Inhaber des Ateliers Zweigstelle. Aber irgendetwas dürfte dabei heuer schiefgegangen sein, denn der Weihnachtstrend 2023 ist, dass es keinen gibt.

Weihnachtsschmuck soll einzigartig sein

„Wenn, dann heißt der Trend heuer Individualität, ist das Statussymbol die Einzigartigkeit“, meint der Florist. Zwar wollen traditionsbewusste Kunden auch heuer Grün und Rot – Individualisten dafür alles, aber bloß kein Grün und Rot. Ganz grundsätzlich sei aber ein Hang zur Natürlichkeit zu beobachten, allerdings ohne rustikal zu wirken, erklärt der Experte: „Dieses Rustikale ist nur ein Akzent, etwa ein einzelner Fichtenzweig bei einem streng gearbeiteten Kranz, bei dem sonst auf jeglichen Schnickschnack verzichtet wird.“

»Wenn, dann heißt der Trend heuer Individualität, ist das Statussymbol die Einzigartigkeit.«

Andreas Bamesberger

Inhaber des Ateliers Zweigstelle

Dabei handle es sich „mehr um ein Zitat auf etwas, das einmal war – und ich finde das schön. Denn ich mache das ja schon länger, und wir wollen Weihnachten nicht neu erfinden“, betont Bamesberger, der schon seit Life-Ball-Zeiten nicht nur große Wiener Hotels und Events ausstattet, sondern auch Privathaushalte mit individuellem Weihnachtsglanz schmückt. Und sich zudem immer etwas „Lustig-Ironisches“ für Weihnachtsmuffel einfallen lässt, „die trotzdem gern etwas haben möchten“. Zur Individualität komme heuer eine gewisse Bescheidenheit, beobachtet Bamesberger. „Es geht nicht zwingend ums Geld. Da gab es schon andere Zeiten, in denen es nicht teuer genug sein konnte.“

Weihnachtsglanz im Chalet und im urbanen Penthouse

Heuer seien die primären Kriterien für Weihnachtsdekoration eher Schönheit und Qualität. Nicht gespart wird dagegen bei den Geschenken und der Frage, ob wirklich alle Wohnsitze weihnachtlich aufgeputzt werden oder vielleicht nur die Immobilie, in der man am Heiligen Abend rund um den Christbaum sitzt. „Auch wenn man nur zum Shoppen nach Wien kommt, muss in der Wiener Wohnung alles parat sein“, weiß Katrin Veigl, Geschäftsführerin von William Premium Services. „Da bekommen wir von unseren Kunden Storyboards, damit unsere Dekorateure wissen, wie die Wohnung aussehen soll.“ Auch für den passenden Christbaum sorgt der Concierge-Service, der derzeit in Wien 25 große Häuser vom Börseplatz 1 über das Ambassy, Am Werdertor und das Chipperfield bis zur Floriette betreut.

Christbaum-Service wird stark nachgefragt

„Dieser Service wird besonders stark nachgefragt, und wir arbeiten dafür mit einem Unternehmen aus dem Waldviertel zusammen, das zu verschiedenen Anlieferzeiten von Anfang Dezember bis kurz vor Weihnachten Bäume in drei Größen anliefert“, erzählt Veigl. Die dann als schlichte Tanne den Weg in die Wohnung finden oder gleich komplett aufgeputzt. „Der entsprechende Weihnachtsschmuck wird dann gemietet.“

Dekoriert wird zurückhaltend und spät

Die vorweihnachtliche Dienstleistung selbst erfreut sich ungebrochener Popularität. Bei der Deko und auch in Sachen Beleuchtung wird heuer eher Zurückhaltung geübt, wie Tatiana Zhiganova, Gründerin von Zeiger Real Estate Marketing, berichtet, die das Dekorieren von Luxuswohnungen in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Künstlerin Tanya Ramus anbietet. „Weihnachten wird dieses Jahr eher zurückhaltend unter dem Motto ‚Weniger ist mehr‘ gefeiert. Die Kunden überlegen sich wirklich, was sie wollen, und haben sich damit auch mehr Zeit gelassen – viele haben erst im Dezember bestellt“, erzählt Zhiganova. (sma)

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