Terrorwarnung

Anschlagsgefahr und Festnahmen: Polizei kontrolliert Kirchen und Märkte

Orte wie der Wiener Stephansdom werden verstärkt überwacht. Zutrittskontrollen seien möglich, heißt es.
Orte wie der Wiener Stephansdom werden verstärkt überwacht. Zutrittskontrollen seien möglich, heißt es. Imago / Patrik Uhlir
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Terroristische Akteure sollen in ganz Europa zu Angriffen auf christliche Veranstaltungen aufgerufen haben. In Wien und Deutschland hat es bereits Festnahmen gegeben. In der Bundeshauptstadt kontrolliert die Polizei nun verstärkt in Kirchen und auf Weihnachtsmärkten. Besonders der Stephansdom soll gefährdet sein.

Sicherheitsbehörden in Deutschland, Österreich und Spanien haben offenbar Hinweise erhalten, dass eine islamistische Terrorzelle Anschläge zu Weihnachten oder Silvester geplant haben könnte. Ziele könnten dabei auch Weihnachtsgottesdienste in Wien, Köln und Madrid sein. Nach „Bild“-Informationen soll es heute bereits erste Festnahmen durch Spezialeinheiten in Wien und auch eine in Deutschland gegeben haben. Die Wiener Polizei bestätigte gegenüber der APA Festnahmen, Hintergründe dazu wollte man nicht ausführen. Laut „Bild“ soll in Wien vor allem der Stephansdom gefährdet sein.

Die Landespolizeidirektion Wien gab am Samstagabend via Aussendung bekannt, dass „aufgrund einer aktuellen Gefährdungseinschätzung des Verfassungsschutzes“ eine erhöhte Gefährdung in Österreich gelte. „Da terroristische Akteure in ganz Europa in diesem Zusammenhang zu Angriffen auf christliche Veranstaltungen – besonders rund um den 24. Dezember – aufrufen, haben die Sicherheitsbehörden die entsprechenden Schutzmaßnahmen im öffentlichen Raum in Wien und in den Bundesländern erhöht. Dabei werden vor allem gefährdete Orte bzw. Objekte verstärkt über- bzw. bewacht“, heißt es. Generell gelte die nach wie vor erhöhte Terrorwarnstufe.

Polizeit rät, Lichtbildausweise mitzunehmen

Die Anpassung der Schutzmaßnahmen geschehe in enger Abstimmung mit Veranstaltern bzw. Betreibern entsprechender Einrichtungen. Es werde an den kommenden Weihnachtsfeiertagen zu erhöhten polizeilichen Vorkehrungen, insbesondere im Streifen- und Überwachungsdienst kommen. Dabei seien zivile als auch uniformierte Einsatzkräfte mit „besonderer Ausrüstung“ und Sturmgewehren im Einsatz. Die polizeiliche Aufmerksamkeit richte sich vor allem auf Kirchen und religiöse Veranstaltungen, insbesondere Gottesdienste, und auf Weihnachtsmärkte. Die Maßnahmen könnten auch Zutrittskontrollen umfassen: „Besucherinnen und Besucher von Veranstaltungen und Gottesdiensten werden gebeten, einen Lichtbildausweis mitzunehmen und mehr Zeitaufwand als üblich einzuplanen.“

Laut Informationen der dpa könne es bei der verantwortlichen Gruppe möglicherweise einen Bezug zur Terrorgruppe Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) geben.

Zutrittskontrolle im Kölner Dom

In Köln wurde am Abend der dortige Dom durchsucht. „In Abstimmung mit dem Sicherheitsbeauftragten des Domkapitels wird die Kathedrale nach der Abendmesse mit Spürhunden abgesucht und anschließend verschlossen. Morgen werden alle Besucher vor Betreten des Gotteshauses einer Kontrolle unterzogen“, zitierte die „Bild“-Zeitung den Chef der Kölner Kriminalpolizei, der den Einsatz leitete. Auch wenn sich der Hinweis auf Silvester beziehe, werde man alles für die Sicherheit der Dombesucher am Heiligen Abend in die Wege leiten. Direkt vor dem Kölner Dom befindet sich auf dem Roncalli Platz auch ein belebter Weihnachtsmarkt.

Der Weihnachtsmarkt vor dem Kölner Dom.
Der Weihnachtsmarkt vor dem Kölner Dom.Imago / Jochen Tack

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