Astronomie

Was wir 2024 (nicht) am Himmel sehen werden

Eine partielle Mondfinsternis wird es auch 2024 geben.
Eine partielle Mondfinsternis wird es auch 2024 geben.Imago / Wf Sihardian
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2024 ist arm an besonderen Himmelsereignissen. Eine partielle Mondfinsternis und der Herbst könnte einen mit freiem Auge sichtbaren Kometen bieten. Ab 2025 tut sich mehr am Sternenhimmel.

Das Astronomiejahr 2024 ist arm an besonderen Himmelsereignissen, bietet also Gelegenheit, ordentlich vorzuschlafen. Denn für 2025 wird „Hammer-Time am Sternenhimmel“ versprochen. Bescheidener Höhepunkt in 2024 ist eine partielle Mondfinsternis am 18. September. Spannend könnte es ab Oktober werden, falls sich der Komet „Tsuchinshan-ATLAS“ zu einem mit freiem Auge sichtbaren Schweifstern entwickelt. Wie hell er tatsächlich wird, lässt sich derzeit aber noch nicht genau sagen.

Die Einschätzungen „arm“ für das neue Jahr und „Hammer-Time“ für 2025 kommen vom Chef der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA), Alexander Pikhard. Wer sich wie er für den Sternenhimmel begeistert, findet aber dennoch auch 2024 das eine oder andere interessante Himmelsereignis.

Sieht man ihn oder sieht man ihn nicht?

Am spannendsten ist dabei wohl der am 9. Jänner 2023 entdeckte Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS, der am 13. Oktober 2024 in einem Abstand von 70 Millionen Kilometer an der Erde vorbei zieht. Seine größte Annäherung an die Sonne (Perihel) hat er bereits am 28. September 2024, rund um dieses Datum wird sich zeigen, wie gut der Schweifstern zu sehen sein wird.

Ankündigungen von Kometen seien „natürlich mit Vorsicht zu genießen“, sagte Pikhard zur APA, denn ihre Helligkeit lasse sich nicht exakt vorausberechnen. Entscheidend seien die chaotischen Vorgänge im Kometen unter der Sonneneinstrahlung. „Was dabei genau passiert, hängt von der Zusammensetzung jedes einzelnen Kometen ab, und die kennt im Voraus niemand“, so der Experte.

Vier Finsternisse

2024 – übrigens ein Schaltjahr mit 366 Tagen, der Februar hat also 29 und nicht nur 28 Tage – wird es vier Finsternisse geben, wovon aber nur eine für Österreich interessant ist: Am 18. September ist früh am Morgen eine partielle Mondfinsternis zu beobachten. Zum Höhepunkt um 4.44 Uhr befinden sich allerdings nur 9 Prozent der Mondscheibe im Kernschatten der Erde.

Die partielle Halbschatten-Mondfinsternis am 25. März ist hierzulande so gut wie gar nicht zu sehen. Auch die totale Sonnenfinsternis vom 8. April und die ringförmige Sonnenfinsternis vom 2. Oktober sind von Mitteleuropa aus nicht zu sehen, für erstere müsste man nach Mexiko oder die zentralen USA fahren, letztere kann man am südlichen Ende Chiles und Argentiniens beobachten.

Sternschnuppenschwärme

Sternschnuppen kann man bei klarem Nachthimmel grundsätzlich immer sehen, besonders lohnt sich der Blick zum Himmel aber dann, wenn die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne eine Kometenbahn kreuzt. So tauchen regelmäßig Sternschnuppenschwärme auf. Ihre Intensität ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich, ob viele Sternschnuppen zu sehen sind, hängt auch von der jeweils vorherrschenden Mondphase ab – die 2024 nicht allzu günstig fallen. Der von der Jahreszeit am angenehmsten zu beobachtende Meteorstrom ist jener der Perseiden, der am 13. August 2024 sein Maximum erreichen, aber auch in den Tagen davor und danach viele Sternschnuppen verspricht. Grundsätzlich gilt dabei, dass in der zweiten Nachthälfte meist mehr Sternschnuppen zu beobachten sind.

Das Warten auf 2025

Nach vielen unterdurchschnittlichen und durchschnittlichen Jahren, was Himmelsereignisse betrifft, haben die Jahre nach 2024 „so viel zu bieten wie schon lange nicht“, so Pikhard. 2025 wartet mit einer partiellen Sonnenfinsternis (29. März) und zwei totalen Mondfinsternissen (14. März und 7. September) auf, wobei in unseren Breiten nur am 7. September 2025 die Totalität zu sehen sein wird, am 14. März 2025 geht der Mond schon vor Beginn der Totalität unter. Dazu kommen einige - eher für Spezialisten interessante - Bedeckungen von Sternen und Planeten durch den Mond, sowie eine Kantenstellung der Saturnringe mit einer Serie von Transits und Schattentransits von Titan auf Saturn.

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