Am Herd

Wir verschieben 2024 auf den Sankt-Nim­mer­leins-Tag

Ich finde, wir sollten alle Feiern absagen mit dem Argument: Sorry, wir sind noch nicht fertig mit diesem Jahr, es ist uns noch etwas schuldig.

Ehrlich, ich habe keine Lust. Von mir aus können wir das mit dem Jahreswechsel auch bleiben lassen. Wir können unsere Feuerwerkskörper in den Keller stellen und den Sekt zurück in den Kühlschrank, wir löschen die vorbereiteten WhatsApp-Nachrichten mit den Glücksklee- und Partyhütchen-Emojis, lassen die Computer und Handys zurücksetzen, auf dass es noch ein wenig 2023 bleibe, und sagen alle Feiern ab mit dem Argument: Sorry, wir sind noch nicht fertig mit diesem Jahr, es ist uns noch etwas schuldig, irgendein Licht am Ende des Tunnels, irgendeine Hoffnung, von der zu Weihnachten alle sprachen, gerade weil sie nicht daran glauben.

Für die Pummerin wach bleiben?

Tatsächlich gibt es heuer keinen Grund, für die Pummerin wach zu bleiben und sich zum Donauwalzer im Kreis zu drehen: Was soll schon sein, nächstes Jahr: Es gibt weiter Krieg, die Autokraten machen Autokratendinge, wieder werden Temperaturrekorde fallen, werden wir von Extremwetterereignissen reden, als sei das Extreme nicht längst normal, und dazu kommen noch zwei Wahlkämpfe, die mich allein schon deshalb verstören, weil ich zur Kenntnis nehmen muss, dass ich in einer Welt lebe, in der die Trumps und Kickls eine reale Chance haben, Wahlen zu gewinnen.

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