Wetter

So viel Niederschlag im Dezember wie seit 100 Jahren nicht mehr

Anfang Dezember gab es in Wien 250 Prozent mehr Schnee als im Durchschnitt der letzten 30 Jahre.
Anfang Dezember gab es in Wien 250 Prozent mehr Schnee als im Durchschnitt der letzten 30 Jahre.APA / Georg Hochmuth
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Im letzten Monat des Jahres hat es in Österreich um 111 Prozent mehr geschneit und geregnet als im Durchschnitt. Zu Beginn gab es vor allem überdurchschnittlich viel Schnee.

Der Dezember 2023 hat österreichweit 111 Prozent mehr Niederschlag gebracht als ein durchschnittlicher Dezember. „Damit war es über die gesamte Fläche Österreichs gesehen der niederschlagsreichste Dezember seit dem Jahr 1918 und der zweitniederschlagsreichste Dezember seit Beginn der Messreihe im Jahr 1851“, sagt Klimatologe Hans Ressl von Geosphere Austria. An einzelnen Wetterstationen mit sehr langen Messreihen gab es sogar Niederschlagsrekorde für den Monat.

In Seckau etwa (Steiermark, Messbeginn 1891) brachte der Dezember 2023 mit 139 Millimeter Niederschlag einen neuen Höchstwert. Der bisherige Rekord für Dezember lag bei 122 Millimeter im Jahr 1995.

Ungewöhnlich viel Schnee

Kaltes, feuchtes Wetter zu Beginn des Monats sorgte für überdurchschnittlich viel Schnee. An der Wetterstation Wien Hohe Warte zum Beispiel gab es eine Neuschneesumme - das ist die Summe der täglichen Neuschneemenge - von 27 Zentimetern. Das sind ganze 250 Prozent mehr als im Durchschnitt der Klimaperiode 1991 bis 2020. In vielen Tälern brachte der Dezember 2023 um zehn bis 50 Prozent mehr Schnee als gewöhnlich. Relativ wenig schneite es in den tieferen Tal- und Beckenlagen Osttirols und Kärntens, dort fiel 50 bis 90 Prozent weniger Neuschnee als im vieljährigen Durchschnitt.

Richtung Weihnachten ließ das milde Wetter den Schnee in den tiefen Lagen Österreichs fast vollständig verschwinden. Denn nur die ersten rund zehn Tage waren kalt. Der restliche Monat verlief deutlich zu mild: Nach dem kalten Start, mit Tiefstwerten in den Niederungen von minus vier bis minus 20 Grad um den 4. Dezember, stieg die Temperatur auf ein deutlich überdurchschnittliches Niveau. Der Höhepunkt wurde um die Weihnachtsfeiertage erreicht mit Höchstwerten von 23. bis 29. Dezember zwischen 15 bis 19 Grad - letztere wurden am 26. Dezember in Kroisegg im Burgenland gemessen.

„Über den gesamten Monat gesehen lag die Temperatur im Tiefland Österreichs um 1,9 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020, auf den Bergen war es um 2,2 Grad milder als im Mittel“, sagte Ressl, „das ergibt im Tiefland Österreichs Platz 15 in der Reihe der wärmsten Dezember der 257-jährigen Messgeschichte und auf den Bergen Platz 11 in der 173-jährigen Gebirgsmessreihe.“ (APA)

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