Ansicht von Neu-Amsterdam, der Siedlung der niederländischen Kolonisten im 17. Jahrhundert. 
Geschichte

New York und seine vielen Väter

New York hat 2024 gleich mehrere Gründe zu feiern: Seine Gründung vor 400 Jahren, 1624, als eine niederländische Kolonie, Neu-Amsterdam. Man sollte aber auch an Giovanni da Verrazzano denken, der hundert Jahre zuvor als erster Europäer hier ankam. 

Von den vier großen italienischen Seefahrern, die das amerikanische Festland erreichten, Cristoforo Colombo, Giovanni Caboto, Amerigo Vespucci und Giovanni da Verrazzano, ist der letzte am wenigsten bekannt. Das könnte sich aber heuer ändern. Am 17. April 2024 wird sich nämlich seine Ankunft in der Bucht von New York zum 500. Mal jähren. Nach Ansicht der meisten Historiker war er damit der erste Europäer, der hier an Land ging und der erste, der die Ostküste der Vereinigten Staaten von Amerika erforschte. Eine gewaltige New Yorker Hängebrücke trägt heute seinen Namen. Sie überspannt die Einfahrt der Bucht zwischen den Stadtbezirken Brooklyn und Staten Island.

Die Rätsel um den italienischen Seefahrer werden aber bleiben. Man wird sich mit dem, was man weiß, begnügen müssen, nämlich dass er ein Mann der Renaissance war, vielleicht aus Florenz, ein Individualist mit großer intellektueller Neugier, ein Kunst- und Frauenliebhaber und einer, der wusste, wann er kämpfen und wann er schmeicheln musste. Niemandem schmeichelte er so erfolgreich wie seinem französischen Gönner, König Franz I. Im 16. Jahrhundert wetteiferten die europäischen Königshäuser darum, einen Weg nach Indien zu entdecken. Giovanni da Verrazzano bot Frankreich seine Dienste an.

So wurde ihm ein prächtiges Schiff zur Verfügung gestellt, die „Delfina“ („La Dauphine“). Es waren die Genueser, die damals derart große, hochseetaugliche Drei- oder Viermastsegelschiffe bauten. Im Juni 1523 verließ er mit vier Schiffen den Hafen von Le Havre, segelte entlang der spanischen und portugiesischen Küste bis zur Insel Madeira und setzte seinen Kurs nach Westen fort, bis er im Gebiet des heutigen North Carolina ankam. Verrazzano wählte „Francescane“ als Namen für dieses neue Land, das laut seinem Bericht „keine antike oder moderne Person je gesehen hatte“, und segelte weiter nach Norden, bis zur Bucht des heutigen New York.

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