Energie

Wie Ungarn zur Batterie-Hochburg wird

Mit dem neuen CATL-Werk im ungarischen Debrecen errichtet China den zweiten Standort außerhalb des eigenen Landes. Mit 7,3 Milliarden Euro ist es die bisher größte Investition in Ungarn.
Mit dem neuen CATL-Werk im ungarischen Debrecen errichtet China den zweiten Standort außerhalb des eigenen Landes. Mit 7,3 Milliarden Euro ist es die bisher größte Investition in Ungarn.Vcg
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Nirgendwo sonst wächst die Batterieindustrie so schnell wie in Ungarn – und das mit Investments aus China. Die Politik warnt vor Orbáns Lockrufen, dennoch wird dort die bald größte Investition der ungarischen Geschichte stattfinden.

Auf 221 Hektar, einer Fläche so groß wie 310 Fußballfelder, ragen Kräne in die Höhe und graben sich Bagger in die Tiefe. Inmitten fruchtbarer Lössäcker, südwestlich von Debrecen in Ostungarn, baut Contemporary Amperex Technology Co. Limited (CATL) eine Batteriefabrik mit einer Zielkapazität von 100 GWh im Jahr. Der chinesische Batteriehersteller investiert dafür 7,3 Milliarden Euro, die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Landes. Debrecen ist nach Erfurt mit 14-GWh-Kapazität CATLs zweiter Standort außerhalb Chinas.

Viktor Orbáns 2010 ausgerufene Strategie der „Öffnung in den Osten“ trägt Früchte. In keinem anderen Land wächst die Batterieindustrie so schnell wie in Ungarn. Der Boom begann 2018 mit Samsung SDI in Göd, nördlich von Budapest. Der südkoreanische Konzern funktionierte seine Fabrik für Plasmabildschirme in eine Batteriefabrik um. Es folgten weitere Batteriehersteller wie SK On, ebenfalls aus Südkorea, in Komárom an der Grenze zur Slowakei und in Iváncsa bei Budapest. Das koreanische Unternehmen Ecopro BM investiert 700 Millionen Euro in Debrecen für eine Kathodenfabrik. Dieses Jahr kündigten die chinesischen Batterieunternehmen Sunwoda und Eve Energy an, ihren Europastandort in Ungarn anzusiedeln. Und auch der chinesische Autohersteller BYD kündigte erst kurz vor Weihnachten an, sein erstes Werk in Europa in Szeged zu errichten. Das jedoch mit Abstand größte Projekt ist die Gigafabrik von CATL, die Ungarn zu den Top-drei-Batterieherstellern der Welt katapultieren könnte.

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