Meinungsforschung

Superwahljahr: Die heikle Sache mit den Umfragen

In Österreich wird 2024 der Nationalrat gewählt, der Landtag in der Steiermark und in Vorarlberg. EU-Wahl gibt es auch.
In Österreich wird 2024 der Nationalrat gewählt, der Landtag in der Steiermark und in Vorarlberg. EU-Wahl gibt es auch. Tobias Steinmaurer
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In diesem »Superwahljahr« blickt Österreich gespannt auf die Umfragen. Aber was können sie wirklich leisten, was nicht, und wie sehr beeinflussen sie unsere Wahlentscheidung? Eine kleine Gebrauchsanweisung.

Mit einem Jahr, in dem die Österreicher gleich mehrmals zu den Wahlurnen schreiten werden, ist auch ein Jahr des Schielens auf Umfragen angebrochen. Zur Information, sagt man, oder ganz seriös: um eine taktische Wahlentscheidung zu treffen. Aber eigentlich auch ein bisschen, weil sich die Befragungsergebnisse nun einmal prima als Plauderthema eignen. Hier eine kleine Gebrauchsanweisung, was beim Lesen, Interpretieren und Tratschen über Umfragen wichtig ist – nicht nur, aber besonders im „Superwahljahr“.

Als Faustregel gilt grundsätzlich, dass seriöse Umfrageinstitute stets eine Reihe von Informationen ausschildern. Dazu zählen etwa die Anzahl der Befragten, die Schwankungsbreite, die Befragungszeit, die exakte Fragestellung, die Methode und der Auftraggeber. Letzterer sind in Österreich meistens Parteien oder Medien. Kostenpunkt für eine qualitativ hochwertige Befragung: 18.000 Euro aufwärts. Aber was macht die Qualität einer Umfrage überhaupt aus? Befragungen mit weniger als 800 Teilnehmern werden oft als grundsätzlich nicht vertrauenswürdig bezeichnet. Ganz so simpel ist es dann aber doch nicht, erklärt Peter Hajek, Chef des Meinungsforschungsinstituts Public Opinion Strategies, im Gespräch mit der „Presse“. Es komme nämlich auch stark auf die Zusammensetzung der Stichprobe an. Sie sollte möglichst die Gesamtbevölkerung abbilden. „Eine gut gezogene 500er-Stichprobe kann besser sein als eine schlecht gezogene 1000er-Stichprobe“, sagt Hajek. Je größer die Stichprobe ist, umso geringer ist in weiterer Folge die Schwankungsbreite, also die mögliche Abweichung vom Ergebnis. Allerdings funktioniert das nicht linear. Ein Beispiel: Hat eine Umfrage mit 500 Befragten eine maximale Schwankungsbreite von 4,4 Prozent, wären es bei 1000 Befragten immer noch 3,1 Prozent Schwankungsbreite.

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