Vierschanzentournee

Kobayashi dominierte Bischofshofen-Qualifikation

Ski Jumping - 4 Hills Tournament - Bischofshofen, Austria - January 5, 2024
Japan's Ryoyu Kobayashi in action during qualification REUTERS/Kai Pfaffenbach
Ski Jumping - 4 Hills Tournament - Bischofshofen, Austria - January 5, 2024 Japan's Ryoyu Kobayashi in action during qualification REUTERS/Kai PfaffenbachReuters / Kai Pfaffenbach
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Der Japaner Ryoyu Kobayashi hängte Tournee-Widersacher Andreas Wellinger deutlich ab in der Qualifikation. Damit spricht viel dafür, dass er am Dreikönigstag zum dritten Mal die Vierschanzentournee gewinnt.

Bei der Generalprobe zum Showdown der 72. Vierschanzentournee in Bischofshofen hat Spitzenreiter Ryoyu Kobayashi die Qualifikation vor zwei Österreichern dominiert. Der Japaner lag am Freitag nach einem Flug auf 138 Meter fast acht Punkte vor Stefan Kraft (134 m) und nicht ganz zehn vor Clemens Aigner (134,5). Drittbester ÖSV-Mann war Innsbruck-Sieger Jan Hörl an der achten Stelle. Alle zehn angetretenen Österreicher überstanden die Qualifikation.

In der Tournee-Gesamtwertung führt Tournee-Spezialist Kobayashi vor dem Finale am Samstag 4,8 Punkte oder umgerechnet genau 2,67 Meter auf Andreas Wellinger. Der Deutsche kam in der Qualifikation über 18 Zähler hinter Kobayashi auf Rang neun. Während der Japaner vor seinem dritten Triumph nach 2018/19 und 2021/22 beim Schanzenspektakel rund um den Jahreswechsel steht, hofft der vom Tiroler Stefan Horngacher betreute Wellinger auf den ersten deutschen Tourneesieg seit Sven Hannawald vor 22 Jahren.

Aus rot-weiß-roter Sicht soll nach dem Triumph vom Bergisel mit Hörl als Sieger, Hayböck als Drittem und fünf ÖSV-Adlern in den Top Neun wieder ein Tagessieg her. „Es ist schon eine Österreicher-Schanze. Das wird sicher ein geiles Finale für uns“, sagte Kraft, der Kobayashi den Tourneesieg eher zutraut. „Weil er weniger Druck und den Adler auch schon zweimal daheim hat. Wellinger springt auch sehr stabil, aber er wird sicher nervöser sein.“ Der als Topfavorit gestartete Kraft sprach von einer sehr guten Tournee, für ganz vorne sollte es auch im neunten Versuch in Serie für den derzeit Gesamt-Vierten aber wieder nicht klappen.

Aus der nationalen Gruppe schafften Daniel Huber (22.), Marco Wörgötter (31.), Simon Steinberger (43.) und David Haagen (47.) im Feld von 59 Startern den Sprung in den Bewerb der besten 50. Für Team-Olympiasieger Huber wird es ein kleines Comeback im Weltcup, nachdem der Salzburger im Dezember der Weltspitze noch ein wenig hinterhergesprungen war. Huber, vor zwei Jahren noch Sieger in Bischofshofen, hatte sich seitdem zwei Operationen am Knie (2022) sowie an der Hüfte (März 2023) unterziehen müssen.

Nicht dabei in Bischofshofen ist unterdessen Talent Stephan Embacher. Der 17-jährige Tiroler, der von Weltcup-Rekordsieger Gregor Schlierenzauer unterstützt wird, überzeugte bei seinem Weltcup-Debüt am Bergisel mit Platz 13. Am Wochenende geht Embacher allerdings im Rahmen des Kontinentalcups in Garmisch-Partenkirchen an den Start, um sich nach dem jüngsten Sieg sowie einem zweiten Platz in Engelberg einen Quotenplatz für den Weltcup zu sichern.

Auf ÖSV-Cheftrainer Widhölzl wartet damit bei den nächsten Weltcup-Stationen ein Luxusproblem. Da in dieser Saison nur noch fünf ÖSV-Adler sowie ein weiterer über einen Quotenplatz im Kontinentalcup starten dürfen, muss Widhölzl bei den nächsten Weltcup-Stationen zumindest einen starken Springer aus dem Kader werfen. Denn derzeit gibt es mit Kraft, Hörl, Hayböck, Fettner, Tschofenig und Aigner sowie eben Embacher sieben Österreicher in ausgezeichneter Form.

„Ich muss einen rausstellen und das ist nie fein“, betonte Widhölzl. „Es ist schade, weil den Startplatz vom vergangenen Jahr hätte ich schon gerne. Da sind wir in der glücklichen Lage, weil wir so viele Gute haben.“ Und Hayböck ergänzte: „Es ist zach, dass da ein Platz genommen wurde. Da machst du für den Sport nichts Gutes. Das ist ein ziemlicher Kampf intern.“

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