Studie

20 Prozent der Deutschen zeigen sich wechselbereit

Blick auf die Baustelle des Elbtowers an den Elbbrücken in der Hafencity.
Blick auf die Baustelle des Elbtowers an den Elbbrücken in der Hafencity. Marcus Brandt
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Neujahrsvorsätze sind mannigfaltig. Viele der deutschen Nachbarn nehmen sich vor, diese beruflich schlagend zu machen. Sich neu zu erfinden und dabei: den Job zu wechseln.

Nicht nur beim Jahresrückblick darf die Frage nicht fehlen. Wo siehst du dich in einem, in fünf Jahren? Während sich die privaten Antworten oft zwischen Partnerschaft, Hausbau und neuen Hobbies einpendeln, lautet die Antwort auf beruflicher Ebene – zumindest für viele Deutsche – in einem anderen Unternehmen. 19 Prozent streben im Zuge des „Neues Jahr, neues Ich“-Credos an, die Firma zu verlassen. Zumindest, wenn man der aktuellen Studie der Boston Consulting Group unter 11.000 Befragten, davon 1.215 in Deutschland, Glauben schenkt. Auch Beschäftigte aus den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Australien, Japan und Indien wurden befragt.

Am höchsten sei die Wechselbereitschaft in Australien, dicht gefolgt von Japan. Der globale Durschnitt liegt bei 28 Prozent. So zeigt sich nahezu ein Drittel der Beschäftigten dazu bereit, bei einem neuen Arbeitgeber Fuß zu fassen. Während das Risiko in Deutschland geringer ist als in den anderen Ländern, scheint der Tech-Sektor am unbeliebtesten zu sein. Hier ist die Bereitschaft, zu gehen, um fast 50 Prozent höher als bei den Vergleichswerten. Im Gegensatz dazu fühlen sich die Beschäftigten im öffentlichen Sektor gut aufgehoben.

Entscheidend ist die Führungskraft

43 Prozent jener, die das Unternehmen verlassen wollen, sind mit ihrem Vorgesetzten unzufrieden. Nur zehn Prozent, die zufrieden sind mit der Führungskraft können sich diesen Schritt vorstellen. 42 Prozent der Wechselbereiten fühlen sich auch unfair behandelt und sehen keine fairen Chancen für alle Mitarbeitenden, aufzusteigen, erfolgreich zu sein und diesen Verdienst fair entlohnt zu bekommen. Zudem riskiert ein Drittel der Verlassenden, anderenfalls in ein Burn-Out zu schlittern.

Was sie davon abhalten könnte, zu gehen? Zufriedenheit mit ihrem Vorgesetzten. Die Hälfte ist davon überzeugt, dass sich dadurch die Motivation erheblich steigere. 42 Prozent würden sich insgesamt wohler fühlen und für 80 Prozent mache sich die Änderung auch in Form von Inklusion bemerkbar. Die Ergebnisse zeigen, dass die Qualität des Managements ein wesentlicher Hebel sei, um die Wechselbereitschaft zu reduzieren und negative Stimmung aufkommen zu lassen. (ere)

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