Pilotversuch

Objektschutzpolizei startet im Dezember in Wien

Die Wiener Polizei soll bei der Bewachung von besonders schützenswerten Gebäuden entlastet werden.
Die Wiener Polizei soll bei der Bewachung von besonders schützenswerten Gebäuden entlastet werden.Imago / Christoph Hardt
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Ziel der neuen Einheit ist es, die Wiener Polizei bei der Bewachung von schützenswerten Gebäuden zu entlasten. Die sechsmonatige Ausbildung beginnt im Juni 2024.

Die Einrichtung einer Objektschutzpolizei als Pilotversuch in der Bundeshauptstadt Wien ist nun fixiert: Das Innenministerium präsentierte am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz erste Details zu der Truppe. Demnach starte eine sechsmonatige Ausbildung mit Juni 2024 für 60 Bewerberinnen und Bewerber. Die ersten Objektschutz-Polizisten sollen dann im Dezember 2024 an den Start gehen, hieß es vom Ministerium.

Mit dem Projekt soll die Wiener Polizei bei der Bewachung von Botschaften und besonders schützenswerten Gebäuden entlastet werden, hieß es von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und Bundespolizeidirektor Michael Takacs. Die sechsmonatige Kurzausbildung umfasse dabei die wichtigsten Kernkompetenzen für Polizistinnen und Polizisten. „Sieht ein Objektschutz-Polizist während seiner Arbeit einen Handtaschenraub, wird er die Anzeige selbst legen und den Täter festnehmen können“, nannte der Bundespolizeidirektor ein Beispiel. „Er wird den Fall aber nicht selbst bearbeiten können“, so Takacs.

„Polizisten wie alle anderen auch“

Das Auswahlverfahren für die Objektschutz-Truppe sei grundsätzlich analog zu jenem für den uniformierten Streifendienst, „umfasse aber andere Leistungsparameter“, erklärte Takacs. Bei einem gewünschten Wechsel in den regulären Streifendienst müsse das Aufnahmeverfahren nochmals durchlaufen werden, eine Anrechnung von einzelnen Modulen sei aber möglich, hieß es aus dem Innenministerium. Die Bewerbung für die Objektschutz-Polizei sei bereits möglich.

Die Objektschutzpolizisten erhalten zudem die gleichen Uniformen wie Streifenbeamtinnen und Beamten. „Das sind genauso Polizistinnen und Polizisten wie alle anderen auch“, sagte Takacs. Man wolle hier bewusst „nicht auseinanderdividieren“, so der Bundespolizeidirektor. „Wir sind eine Familie.“

Bundesheer-Assistenzeinsatz verlängert

Das Verteidigungsministerium verlängerte im vergangenen September den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz zur Bewachung von Objekten in Wien bis März 2024. Auf die Frage, wer die Lücke im Zeitraum von März 2024 bis zum Start der Objektschutz-Polizei im Dezember füllen solle, sagte Karner: „Der Assistenzeinsatz des Bundesheeres läuft, solange es notwendig ist.“

Karner betonte am Dienstag im Zuge der Pressekonferenz auch, dass heuer österreichweit geplant sei, 2500 Polizeischülerinnen und -schüler anzuwerben. „Das ist ein mutiges Ziel“, sagte Karner. Das sei jedoch notwendig und auch durchaus möglich. So habe das Innenministerium die Bewerberzahlen durch die im vergangenen Jahr gestartete Reform bei Ausbildung und Recruiting stark ankurbeln können. Verwiesen wurde in diesem Zusammenhang auf die Bewerberzahlen im Vergleich von 2022 auf 2023. Diese seien um fast 20 Prozent angestiegen, hieß es von Karner. „Der eingeschlagene Weg der Aufnahmeoffensive wird 2024 weiter fortgesetzt“, so der Innenminister. (APA)

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