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Freigeister auf dem Platz: Das Erbe der Liberos

Der eleganteste aller Liberos: Franz Beckenbauer (r.) mit Uwe Seeler während der WM 1970 in Mexiko.
Der eleganteste aller Liberos: Franz Beckenbauer (r.) mit Uwe Seeler während der WM 1970 in Mexiko. Picturedesk
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Franz Beckenbauer machte ihn groß, dann aber fiel der Libero der Fußballevolution zum Opfer. Und doch lebt die Kultposition in Ausnahmekönnern wie David Alaba weiter.

Franz Beckenbauer hat ihn verkörpert wie kein Zweiter, aber wer hat ihn eigentlich erfunden, den Libero, den „freien Mann“ auf dem Platz? Diesen „sweeper“, der vom Spielzerstörer zum Spielgestalter wurde und so die Fußballhistorie prägte. War es bereits der Wiener Trainer Karl Rappan, der in den 1930er Jahren mit seinem „Schweizer Riegel“ ein Rezept gegen die überlegene Konkurrenz suchte? Der Italienier Gipo Viani, in den 1950ern beim AC Milan ein Vorreiter des Catenaccio? Oder doch erst der Argentinier Helenio Herrera, der mit einem Ausputzer hinter der Abwehr in den 1960ern „Grande Inter“ formte und von dem der Begriff des Liberos überliefert ist?

Klar ist, der Libero war kein neues Konzept als Beckenbauer die Fußballbühne betrat. Und doch machte ihn erst der Ballkünstler aus München zur Kultposition, er befreite ihn vom Manndecken und Abräumen, stattete ihn mit Offensivgeist und Eleganz aus und dominierte so mit dem FC Bayern und dem deutschen Nationalteam die Fußballwelt. Beckenbauer starb am Sonntag im Alter von 78 Jahren, auch der Libero hat seinen Blütezeit längst hinter sich. Und doch ist nie gänzlich verschwunden, auch heute noch leben Elemente des Beckenbauer-Stils weiter.

Der Beste auf dem Platz

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