USA

Prostatakrebs: Weißes Haus kritisiert Informationspolitik von US-Verteidigungsminister Austin

Reuters / Violeta Santos Moura
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US-Präsident Biden hat erst wenige Stunden vor der Öffentlichkeit von der Prostatakrebsdiagnose seines Verteidigungsministers Lloyd Austin erfahren.

US-Präsident Joe Biden hat nach Angaben des Weißen Hauses erst am Dienstag in der Früh von der Prostatakrebsdiagnose seines Verteidigungsministers Lloyd Austin erfahren. „Niemand im Weißen Haus wusste bis heute Morgen, dass Minister Austin Prostatakrebs hatte“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Dienstag. Damit hat Biden nur wenige Stunden vor der Öffentlichkeit von Austins Erkrankung erfahren.

Kirby machte deutlich, dass Biden dem 70-Jährigen gute Besserung wünsche. Auf die Frage, ob Biden plane, bis zum Ende seiner Amtszeit Anfang des kommenden Jahres an Austin festzuhalten, sagte Kirby: „Ja.“

„Das ist nicht die Art und Weise, wie das geschehen soll“

Gleichzeitig übte das Weiße Haus deutliche Kritik an der Informationspolitik Austins. „Das ist nicht die Art und Weise, wie das geschehen soll“, sagte Kirby. Deshalb wolle Biden, dass die Abläufe für solche Fälle in der Regierung überprüft werden. Es müsse sichergestellt werden, dass so etwas nicht noch einmal vorkomme, sagte Kirby. Als Kabinettsmitglied wisse jeder, dass damit die Verpflichtung einhergehe, so transparent wie möglich zu sein.

Der Krankenhausaufenthalt des Pentagon-Chefs hatte für Aufregung gesorgt, weil das Ministerium ihn zunächst nicht öffentlich gemacht hatte. Auch US-Präsident Biden wusste über mehrere Tage nicht Bescheid. Es ist in den USA üblich, dass die Öffentlichkeit sehr genau über den Gesundheitszustand ihrer Top-Politiker informiert wird.

Erst am Dienstag ließ Austin mitteilen, dass bei ihm Anfang Dezember Prostatakrebs diagnostiziert worden sei. Nach einem Eingriff kurz vor Weihnachten traten Anfang des Jahres Komplikationen auf; Austin musste auf der Intensivstation behandelt werden. Die Krebserkrankung sei früh erkannt worden und die Prognose für eine Heilung „exzellent“, wie die zuständige Klinik nahe der Hauptstadt Washington am Dienstag mitteilte. (APA/dpa)

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