Fall Brunel

Suizid von Epstein-Vertrautem soll untersucht werden

Demonstranten halten Plakate für die Opfer von Jeffrey Epstein
Demonstranten halten Plakate für die Opfer von Jeffrey EpsteinReuters (JEENAH MOON)
  • Drucken

Jean-Luc Brunel war wegen des Verdachts der Vergewaltigung Minderjähriger inhaftiert worden. Der französische Mode-Unternehmer war ein enger Mitarbeiter von Jeffrey Epstein. Beide begingen Suizid.

Fast zwei Jahre nach dem Suizid eines ehemaligen Geschäftspartners des US-Sexualverbrechers Jeffrey Epstein in Frankreich fordern dessen Anwälte eine tiefgehende Untersuchung des französischen Justizsystems. „Schwere Unzulänglichkeiten in der gesamten Kette des Strafsystems“ seien für den Suizid von Jean-Luc Brunel im Gefängnis mitverantwortlich gewesen, erklärten die Anwälte am Dienstag. Sie hätten offiziell Antrag auf eine behördliche Untersuchung gestellt.

Brunel war wegen des Verdachts der Vergewaltigung Minderjähriger im Dezember 2020 inhaftiert worden. Mehrere frühere Models warfen ihm Vergewaltigung vor. Der 75-Jährige wurde im Februar 2022 tot in seiner Zelle aufgefunden, zuvor hatte er bereits mehrere Suizidversuche unternommen.

Verantwortlich für Transport junger Mädchen

Der französische Mode-Unternehmer war ein enger Geschäftsmann von Jeffrey Epstein, der sich nach offiziellen Angaben seinerseits in den USA 2019 im Gefängnis das Leben genommen hatte. Die französische Staatsanwaltschaft ging unter anderem Verdächtigungen nach, dass Brunel „den Transport und die Unterkunft von jungen Mädchen oder jungen Frauen für Jeffrey Epstein organisiert“ haben könnte.

Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben. Er war im August 2019 tot in seiner Gefängniszelle gefunden worden, als er in Untersuchungshaft saß und auf seinen Prozess wartete. Der schwerreiche Investor hatte über Jahre mit bekannten Größen aus Politik und Gesellschaft wie den früheren Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump und Microsoft-Gründer Bill Gates verkehrt. In den Fall Epstein ist auch der britische Prinz Andrew verstrickt. (APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.