Fernsehen

ORF startet neues Korrespondentenmagazin „WeltWeit“

In Deutschland findet Korrespondentin Maresi Engelmayer heraus, dass vor allem Frauen im Alter von Armut betroffen sind. Mit Pensionistin Barbara Kösters, die von 750 Euro im Monat leben muss, ging sie etwa Einkaufen.
In Deutschland findet Korrespondentin Maresi Engelmayer heraus, dass vor allem Frauen im Alter von Armut betroffen sind. Mit Pensionistin Barbara Kösters, die von 750 Euro im Monat leben muss, ging sie etwa Einkaufen. ORF
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In drei Ländern haben die ORF-Korrespondenten zum Thema Altersarmut recherchiert. Mit dem neuen Magazin „WeltWeit“ internationale Zusammenhänge besser aufzeigen.  

Mithilfe seiner Korrespondenten will der ORF stärker den Blick über den Tellerrand wagen: Diese Woche am 12. Jänner startet um 21.20 Uhr auf ORF 2 das neue wöchentliche Magazin „WeltWeit“. In der 30-minüten Sendung sollen internationale Entwicklungen, die auch Österreich betreffen, in mehreren Ländern beleuchtet und verglichen werden. „Internationale Zusammenhänge zu verstehen und damit auch Perspektiven zu erkennen, gibt Sicherheit und stärkt das Vertrauen: in unsere Gesellschaft, in die Welt als Ganzes, aber auch in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, den wir uns als Gesellschaft gemeinsam leisten“, erklärt Lisa Totzauer, ORF-Chefredakteurin für Magazine und Servicesendungen die Intention zu „WeltWeit“.

Zum Auftakt recherchierten Jörg Winter (Großbritannien), Maresi Engelmayer (Deutschland) und Isabella Purkart (Dänemark) zum Thema Altersarmut. Winter begab sich für die Folge „Alt und arm. Muss das sein?“ ins nordenglische Blackpool, wo er Pensionisten findet, die sich das Leben nur noch hier, in einer „verrufenen Küstenstadt“ voller Spiel- und Fish-and-Chips-Buden, leisten können, weil der Süden des Landes längst zu teuer ist.

In Dänemark lebt es sich am besten

Bei Richard, der 40 Jahre durchgehend ins Pensionssystem eingezahlt hat, läuft die Heizung nur stundenweise, Lebensmittel kauft er nur im Angebot. Seine Kinder kann er nur selten besuchen fahren. Lorraine hat gar 49 Jahre lang gearbeitet und sitzt mit Decke in ihrer Wohnung. Würde sie nicht als Restauratorin von Möbeln weiterarbeiten, ginge sich noch nicht mal ein kleiner Urlaub pro Jahr aus. „Großbritannien ist wirklich kein Paradies zum Altwerden“, schließt Winter und stellt seinen Korrespondentenkollegen per Smartphone die Frage, wie es bei ihnen aussieht.

In Deutschland befinden sich immer mehr Pensionisten in Grundsicherung, heißt es in Engelmayers Beitrag zum Magazin. Sie besucht Barbara, die mit blindem Hund und zwei Katzen auf 36 Quadratmetern wohnt. Sie kommt sie auf 750 Euro Pension – zu wenig um die Fixkosten zu decken - und ist auf staatliche Hilfe angewiesen. Damit teilt sie das Schicksal von zwei Millionen Pensionisten in dem prinzipiell wohlhabenden Land. Viele davon sind weiblich, weiß eine auf Frauen spezialisierte Finanzberaterin, die etwa warnt: „Teilzeitarbeit jetzt heißt Teilzeitrente später“.

In Dänemark trifft Korrespondentin Purkart dagegen glückliche Pensionisten. Dort sind nur drei Prozent aller älteren Menschen von Armut betroffen, erfährt man. Wie ein Vergleich zeigt, ist die Durchschnittspension zwar knapp niedriger als in Österreich, aber die durchschnittliche Pension von Niedrigverdienern weit höher. Möglich macht das eine staatliche Grundpension unabhängig vom Einkommen. Wem diese nicht reicht, der kann etwa Mietzuschüsse beantragen. Arbeitgeber und -nehmer sind zudem verpflichtet, in eine Betriebspension einzuzahlen.

Mieten sind Thema der zweiten Sendung

In immer älteren Gesellschaften muss Armut im Alter also wenig überraschend nicht sein, schließen die Korrespondenten aus dem Vergleich ihrer Recherchen. Es kommt stark darauf an, welche Weichen vom Staat gestellt werden.

Am 19. Jänner steht die zweite Ausgabe zum Thema teure Mieten am Programm. Christophe Kohl in den USA, Andreas Pfeifer in Deutschland und Vanessa Böttcher in Schweden zeigen laut Ankündigung auf, wie einige wenige „Big Player“ auf dem internationalen Immobilienmarkt ganze Stadtviertel aufkaufen, Gewinne in Milliardenhöhe einstreifen und Menschen dabei mit skrupellosen Methoden an den Rand ihrer Existenz treiben. (APA)

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