Pizzicato

Franz und die drei Fußball-Weisen

Ein Aufstand gegen die Regierung ist in Deutschland im Gang – gegen Gummistiefel-Olaf, Strickpulli-Robert und Slim-Fit-Christian, die unheiligen drei der Ampelkoalition.

Was nun, Deutschland? Mit dem großen Trecker, dem SUV unter den Traktoren, ziehen die Bauern aus, um das Land stillzulegen und Jauche auszukippen. Es stinkt ihnen, sollen sie in Berlin nur die Nase rümpfen. Ein Aufstand gegen die Regierung ist im Gang – gegen Gummistiefel-Olaf, Strickpulli-Robert und Slim-Fit-Christian, die unheiligen drei der Ampelkoalition.

Dass Sahra Wagenknecht gleichzeitig ein neues Bündnis aus der Taufe gehoben hat, fügt sich ins Bild. Man muss kein Prophet sein, um zu orakeln, dass sich die rote Sahra als fünfte Kolonne Putins zur Jeanne d’Arc der Landwirte aufschwingen wird. Mit der Parole: Panzer zu Mähdreschern, Raketen zu Pflugscharen.

Was der Franz gesagt hätte? „Jo guad. Sicherlich. Schau ma moi.“ Der Dreisatz der Franz-Beckenbauer-Philosophie, aus der sich auch Monaco Franze bedient hat: „A bisserl was geht alleweil.“ Es hat sich „ausgefranzelt“. Dass in einer Doku, die zum Nachruf werden sollte, sich drei so unterschiedliche Fußballweisen wie der inzwischen verstorbene Wolfgang Schäuble, Otto Schily und Joschka Fischer breitschlagen haben lassen, dem bayerischen „Kaiser Franz“ im Salzburger Exil zu huldigen, ist wohl der ultimative Beweis, dass in Deutschland eine Ära zu Ende gegangen ist. Beckenbauers nonchalante Lässigkeit wird dem Land fehlen.

E-Mails an: thomas.vieregge@diepresse.com

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