Nahost

„Angriffe werden fortgesetzt“: Houthi-Marschflugkörper auf US-Schiff abgefangen

Houthi-Kämpfer nach dem kürzlichen US-Angriff in der Nähe von Sanaa.
Houthi-Kämpfer nach dem kürzlichen US-Angriff in der Nähe von Sanaa.Reuters / Khaled Abdullah
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Die USA habe nach eigenen Angaben einen Marschflugkörper von Houthi-Rebellen abgeschossen. Zuletzt haben Rebellen von US-Angriffen auf die Stadt Hodeidah berichtet. Ein Houthi-Sprecher hat angekündigt, auch nach Bombardement durch die USA, weiter Schiffe angreifen zu wollen.


Die USA haben nach eigenen Angaben einen Marschflugkörper der vom Iran unterstützten Houthi-Rebellen im Jemen abgeschossen. Die Rakete sei auf die im südlichen Roten Meer operierende USS Leboon gerichtet gewesen, teilte das für den Nahen Osten zuständige Kommandozentrum des US-Militärs (Centcom) in der Nacht auf Montag mit. Laut Centcom gibt es keine Verletzten oder Schäden. Zuvor hatte die Miliz von Luftangriffen auf die jemenitische Hafenstadt Hodeidah berichtet.

Die von den Houthi betriebene Nachrichten-Website Ansar Allah meldete, Hodeidah sei am Sonntag von Luftangriffen der USA und Großbritanniens getroffen worden. Damit haben die Houthis nach ihren Attacken auf Handelsschiffe im Roten Meer den dritten Tag in Folge Angriffe auf eigene Stellungen gemeldet.

Das US-Militär wies die Angaben der Houthi-Miliz zurück. Es habe am Sonntag keine Angriffe der USA oder der Koalition zum Schutz von Schiffen im Roten Meer gegeben, sagte ein US-Militärvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte. Washington und London hatten in der Nacht zum Freitag erstmals Stellungen der Miliz im Jemen bombardiert. US-Präsident Joe Biden sprach von „erfolgreichen“ Luftangriffen - und drohte weitere Angriffe an, sollte die Miliz ihre Attacken gegen Schiffe nicht einstellen.

Großbritannien lässt weitere Angriffe auf die Houthi-Rebellen im Jemen offen. „Lassen Sie uns abwarten und sehen, was geschieht“, sagte Verteidigungsminister Grant Shapps am Montag im Sender Sky News. Es sei nicht so, dass sich Großbritannien an Aktionen im Roten Meer beteiligen wolle. „Aber letztlich ist die Freiheit der Seefahrt ein internationales Recht, das geschützt werden muss.“

Angriffe auf israelische Schiffe im Roten Meer werden fortgesetzt

Der Chefunterhändler der jemenitischen Houthis hat am Montag erklärt, dass sich die Position der Gruppe nach den US-geführten Luftangriffen auf den Jemen nicht geändert hat. Er warnte davor, dass die Angriffe auf Schiffe, die nach Israel fahren, weitergehen werden.

„Die Angriffe auf israelische Schiffe oder solche, die die Häfen des besetzten Palästinas ansteuern, werden fortgesetzt“, sagte Mohammed Abdulsalam gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Er fügte hinzu, dass die Gruppe weiterhin ein Ende der israelischen Offensive im Gazastreifen und die Ermöglichung humanitärer Hilfe für den Norden und Süden des Streifens fordert.

Rebellen meldeten erneuten Angriff auf Hodeidah

Samstagfrüh bestätigten die USA einen weiteren Angriff auf Stellungen der Houthi-Miliz im Jemen. Die Huthis meldeten am Samstagnachmittag noch einen weiteren Angriff auf eine Stellung am Stadtrand von Hodeidah. Die USA erklärten aber, für diesen Angriff nicht verantwortlich zu sein.

Die vom Iran unterstützten Houthi hatten ihre Serie von Raketen- und Drohnenangriffen im Roten Meer nach Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober gestartet. Die schiitischen Rebellen sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbst ernannten „Achse des Widerstands“, zu der auch die Hamas gehört. Nach eigenen Angaben zielen die Houthi-Angriffe auf Schiffe mit Verbindung zu Israel.

Die Angriffe schürten die Befürchtung, dass sich der Krieg zwischen Israel und der Hamas auf die gesamte Region ausweiten könnte. (APA)

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