Konjunktur

Inflation in Deutschland 2023 auf zweithöchstem Stand seit 1990

Hamburg, Germany - December 2, 2023: Cargo ship Evergreen Ever Acme full of containers at the container port terminal in Hamburg *** Frachtschiff Evergreen Ever Acme voller Container am Containerhafen Terminal in Hamburg
Hamburg, Germany - December 2, 2023: Cargo ship Evergreen Ever Acme full of containers at the container port terminal in Hamburg *** Frachtschiff Evergreen Ever Acme voller Container am Containerhafen Terminal in HamburgIMAGO/Michael Bihlmayer
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Die Teuerungsrate lag im Vorjahr bei 5,9 Prozent nach 6,9 Prozent im Jahr 2022. Es sind die höchsten Werte seit der deutschen Wiedervereinigung.

Die Inflation in Deutschland ist 2023 bei 5,9 Prozent gelegen, nach 6,9 Prozent im Jahr davor, wie das deutsche Statistikamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte und damit vorläufige Daten bestätigte. Dies sind die höchsten Werte seit der deutschen Wiedervereinigung 1990. In Österreich waren die Teuerungsraten in den vergangenen beiden Jahren noch höher: 8,6 Prozent 2022 und 7,8 Prozent 2023.

Nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 hatten sich vor allem Energie und Lebensmittel sprunghaft verteuert und die Inflation insgesamt angeschoben.

Für heuer sind in Europa sinkende Inflationsraten prognostiziert. In Österreich sollte die Teuerung im laufenden Jahr auf 4 Prozent und 2025 auf rund 3 Prozent zurückgehen.

Geringes Wachstum erwartet

Auch die Aussichten auf ein Wirtschaftswachstum sind für das laufende Jahr eher gering. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnet mit einem geringen Anstieg von 0,3 Prozent. Für die Weltwirtschaft erwartet der BDI für 2024 ein Wachstum von 2,9 Prozent, wie der Verband am Dienstag in Berlin mitteilte.

„Konjunkturell herrscht Stillstand in Deutschland. Im Vergleich zu den meisten anderen großen Industrieländern fällt unser Land weiter zurück“, erklärte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. „Eine Chance auf einen raschen Befreiungsschlag 2024 sehen wir nicht.“

Wachstumsfördernd wirken aus Sicht des Verbands der private Konsum, der Impulse vom Rückgang der Inflation erhalte. Auch die Stärkung der Kaufkraft wirke sich hier aus, vor allem durch die Lohnsteigerungen in vielen Branchen und die Erhöhung von Sozialtransfers. Hoffnung gebe die Aussicht auf allmähliche Zinssenkungen der Zentralbanken, die in der Realwirtschaft aber erst ab dem Frühjahr 2025 spürbare Effekte haben werde. Bei niedrigeren Zinsen werden Kredite günstiger und damit auch Investitionen. (APA/dpa/red.)

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