Interview

Sozialversicherungs-Chef: „Selbstbehalte funktionieren sehr gut“

Der Eingriff des Staates in die Sozialversicherungen ist immer kontraproduktiv, sagt Peter Lehner, Obmann der Sozialversicherung der Selbstständigen und derzeit Vorsitzender des Dachverbandes.
Der Eingriff des Staates in die Sozialversicherungen ist immer kontraproduktiv, sagt Peter Lehner, Obmann der Sozialversicherung der Selbstständigen und derzeit Vorsitzender des Dachverbandes.Clemens Fabry
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Peter Lehner, Vorsitzender des Dachverbands der Sozialversicherungsträger, wendet sich gegen eine staatliche Finanzierung der Kassen, plädiert für mehr Medizin-Studienplätze und garantiert, dass ab Februar ausreichend viel Paxlovid zur Verfügung stehen wird.

Die Presse: Die Koalition hat eine Gesundheitsreform beschlossen. Ist die ein großer Wurf?

Peter Lehner: Für mich nicht, weil die Probleme prolongiert werden. Die Länder bekommen mehr Geld für die Spitäler, während unser Handlungsspielraum für den niedergelassenen Bereich kleiner wird.

Die viel beschworene Umschichtung von den Spitälern in den niedergelassenen Bereich hat nicht stattgefunden?

Im Gegenteil: Wir buttern noch viel mehr Geld in den Spitalsbereich, obwohl wir wissen, dass die Anzahl der Belagstage und die Anzahl der Fälle in den Spitälern zurückgehen. Umgekehrt explodieren die Leistungen im niedergelassenen Bereich. Wir haben massiven Bedarf hier in zusätzliche ärztliche Versorgung zu investieren. Die Zahl der Versicherten ist seit 2005 um eine Million gestiegen.

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