Zollbehörde

Arnold Schwarzenegger am Flughafen München festgehalten

Arnold Schwarzenegger, hier bei einer Veranstaltung in Kalifornien.
Arnold Schwarzenegger, hier bei einer Veranstaltung in Kalifornien. APA / AFP / Patrick T. Fallon
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Ausgerechnet sein Engagement für den Klimaschutz brachte Arnold Schwarzenegger in Schwierigkeiten mit den Zollbehörden. Er wurde am Mittwochnachmittag am Münchner Flughafen festgehalten.

Arnold Schwarzenegger ist am Mittwoch am Münchner Flughafen vom Zoll zweieinhalb Stunden lang angehalten worden. Er soll eine wertvolle Luxusuhr nicht angemeldet haben, die er bei seiner Klima-Charity im Vorfeld der Hahnenkammrennen versteigern lassen wollte. Gegen den Hollywoodstar wurde ein Steuerstrafverfahren eingeleitet. Schwarzeneggers Klima-Initiative teilte indes mit, dass diese „natürlich alles ordnungsgemäß verzollen und versteuern“ werde.

Darüber hinaus wurde zu einem wortgewaltigen Gegenschlag gegen den Münchner Zoll ausgeholt. Schwarzenegger habe zu jedem Zeitpunkt kooperiert, „obwohl es eine inkompetente Untersuchung war, eine totale Komödie voller Fehler, die allerdings einen sehr lustigen Polizeifilm abgeben würde.“ Und er habe sich selbstverständlich sofort bereit erklärt, den Zoll auf - „man bedenke“ - seine eigene, persönliche Uhr zu bezahlen. Die genaue Summe nannte die „Schwarzenegger Climate Initiative“ nicht. Laut einem Online-Bericht der „Bild“-Zeitung soll der „Terminator“ 35.000 Euro gezahlt haben. Der Sprecher des Hauptzollamts München, Thomas Meister, wollte dazu - wie in solchen Fällen üblich - keine Angaben machen. „Wir haben ein steuerrechtliches Strafverfahren eingeleitet. Die Uhr hätte angemeldet werden müssen, weil es eine Einfuhr ist.“ Die Uhr sei nicht angemeldet worden, obwohl sie in der EU bleiben sollte. „Wenn die Ware in der EU bleibt, muss man das versteuern und verzollen. Das gilt für jeden.“ Die Uhr durfte der „Gouvernator“ nach der Amtshandlung jedenfalls nach Tirol mitnehmen.

Luxusuhr aus Privatbesitz

Bei der Luxusuhr handelte es sich um eine solche aus dem Privatbesitz der „Steirischen Eiche“, eine Spezial-Anfertigung und Unikat von Audemars Piguet. Schwarzenegger wird sie bei seiner traditionellen Klima-Charity am Donnerstag beim Stanglwirt in Going - neben anderen Exponaten - für den guten Zweck versteigern lassen. Rufpreis: 50.000 Euro.

Die zweieinhalbstündige bis dreistündige Amtshandlung dürfte bei der „Steirischen Eiche“ jedenfalls tief im Gedächtnis Wurzeln geschlagen haben. Er sei zu keinem Zeitpunkt gebeten worden, ein Steuerformular auszufüllen, und er habe ehrlich und gewissenhaft die Fragen der Zollbeamten beantwortet - trotz der „totalen Komödie“. Nachdem er sich bereit erklärt hatte, alles sofort zu bezahlen, hätten es die Beamten allerdings eine Stunde lang nicht geschafft, den Kreditkartenautomaten korrekt zu benutzen, bis sie schließlich aufgaben und ihn baten, Bargeld vom Automaten zu holen, um den gewünschten Betrag zu bezahlen, so Schwarzeneggers Organisation in der Stellungnahme. Diese Summe sei allerdings zu hoch für den von ihnen ausgesuchten Bankomaten gewesen und die Bank außerdem geschlossen. Zurück im Zollbüro, habe ein mittlerweile neuer Beamter eine Maschine gefunden, die funktionierte.

Sprecher Meister wollte aufgrund „kassenrechtlicher Vorschriften“ keinen Kommentar zu dem Prozedere abgeben. Laut „Bild“ soll der Zoll Schwarzenegger auch zu sehr persönlichen Dingen wie Kinder, Partnerin oder Vermögen befragt haben. Wozu die Beamten das wissen müssen, soll der Steirer seinerseits gefragt und erklärt haben, dass die Uhr schließlich einem guten Zweck zugeführt werden soll. „Das ist das Problem, an dem Deutschland erkrankt. Man sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr“, wurde der Hollywoodstar nach vorerst überstandener Causa zitiert.

Ein solches Prozedere würde nun einmal eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, um den Vorschriften genüge zu tun, meinte Meister dazu. Noch dazu wenn „viel Reisegepäck“ vorhanden sei. Auch dass „Angaben zur Person“ gemacht werden müssten, sei im Falle der Einleitung von Ermittlungen so vorgesehen. Man müsse darüber hinaus „Pflichtangaben“ und „freiwillige Angaben“ unterscheiden, so der Sprecher.

Schwarzenegger seinerseits ließ wissen, dass die „Schwarzenegger Climate Initiative“ natürlich alles ordnungsgemäß verzollen und versteuern werde, wie es alle seine gemeinnützigen Organisationen tun. „Seine Wohltätigkeitsauktionen bringen jedes Jahr Millionen von Dollar für außerschulische Programme für Kinder in den Vereinigten Staaten und für Umweltarbeit auf der ganzen Welt ein. Wir hoffen, Deutschland investiert so viel Energie darin, ihre Wirtschaft umzubauen und ökologischer zu gestalten, wie sie es tut, Zoll auf das Eigentum von Menschen einzuheben“, ließ man deutliche Kritik durchklingen. Man hoffe, „dass sie ihn das nächste Mal nicht auch noch bitten, den Zoll für seine Anzüge zu zahlen“, erklärte die Schwarzenegger-Organisation.

Die „Steirische Eiche“ lässt sich heuer einmal mehr die Rennen am Hahnenkamm nicht entgehen. Gleichzeitig wird Schwarzenegger erneut den Mittelpunkt des Society-Aufmarsches in Kitzbühel bilden. Nach dem „Special Dinner for Climate Action“ am Donnerstag“ beehrt der Superstar am Freitag auch die legendäre Weißwurstparty, ebenfalls beim Stanglwirt. (APA)

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