Interieur

Wohntrends 2024: Eine flauschig-bunte Zeitreise

In diesem Jahr braucht es knallige Tapeten, runde Tische und nachhaltige Materialien.
In diesem Jahr braucht es knallige Tapeten, runde Tische und nachhaltige Materialien. Wohnfee
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Monochrome Looks in Grau, Beige oder Weiß sind 2024 out. Stattdessen dominieren Farben wie Grün, Blau, Rot, Orange und Rosé. Und es wird nachhaltig kuscheliger.

Für die meisten Menschen ist das eigene Zuhause ein Ort des Rückzugs, der Erholung und des Kraftschöpfens. Die Familie trägt dazu bei. Die Gestaltung der eigenen vier Wände ebenso. Dabei spiegelt die Inneneinrichtung nicht nur den eigenen Geschmack wider, einzelne Möbelstücke oder Accessoires können auch an Menschen, Reisen und andere Ereignisse erinnern.

Sich so einzurichten, wie es einem gefällt, und der Individualität Ausdruck zu verleihen, ist damit einer der Wohntrends für das Jahr 2024. „Die Menschen wollen sich – mehr denn je – in ihren Wohnungen wohlfühlen. Die Immobilie muss zu ihrer werden“, beschreibt es Benjamin Götz, Store Manager bei Steinwender Interiors. Demnach müssen Wohnungen und Häuser nicht mehr mit dem Einzug fixfertig eingerichtet sein. Natürlich seien die wichtigsten Dinge wie Küche und Bett vorhanden, den Rest lasse man aber beim Bewohnen entstehen, sagt Götz.

»Die Menschen wollen sich – mehr denn je – in ihren Wohnungen wohlfühlen. «

Benjamin Götz

Store Manager

Ebenfalls passé sei es, sklavisch einem der Trends zu folgen. Diese seien eher dazu da, „frischen Wind in die Wohnungen zu bringen“, berichtet Jutta Wallner vom Interior-Design-Studio Wohnfee. Auswahl habe man genug, um so gut wie jedem Geschmack Genüge zu tun. Nach wie vor gefragt ist Wallner zufolge der Skandi-Look – allerdings weniger minimalistisch und kühl als bisher, erklärt die Interior-Design-Expertin.

Der klassische skandinavische Minimalismus wird heuer etwas aufgeweicht.
Der klassische skandinavische Minimalismus wird heuer etwas aufgeweicht.Wohnfee

Runde Formen, dunkles Holz und Plüsch

„Alles wirkt massiver, die Formen werden weicher und runder.“ Überhaupt setze sich der Trend hin zu organischen Formen heuer stark durch. „Geschwungene Formen, fließende Konturen und abgerundete Ecken sind bei den meisten Einrichtungsgegenständen zu finden“, bestätigt Götz. Mit runden oder s-förmigen Sofas werben Hersteller um die Gunst der Interessenten. Und auch Teppiche gibt es nicht mehr nur rund, quadratisch oder rechteckig, sondern in verschiedensten geschwungenen Formen. Apropos Sofas: Modular gestaltet, können sie in den Raum integriert und den Bedürfnissen angepasst werden.

Modulsofas in geschwungenen Formen mit recycleten Stoff.
Modulsofas in geschwungenen Formen mit recycleten Stoff.Steinwender Interiors

Weich sind auch die Materialien: Bouclé und Samt seien nach wie vor gefragt, aber auch Stoffe in Plüschoptik oder Breitcord. Die Stoffmuster und die weiterhin angesagten Tapeten folgen ebenfalls dem Trend zum organisch Verspieltem. Bei den Möbeln dominiert dunkles Holz, oft in Kombination mit Chrom. „Alles wird kuscheliger, höhlenartiger“, sagt Wallner. Gleichzeitig zieht wieder mehr Farbe in die vier Wände und ins Leben ein: Monochrome Looks in Weiß, Grau oder Beige weichen starken, satten Farben wie dunklem Grün, Blau, Rot, Orange und Braun. Wem das zu viel ist, der kann auf pastellige Töne wie zartes Lila oder ein sanftes Rosé zurückgreifen.

»Alles wird kuscheliger und höhlenartiger.«

Jutta Wallner

Interior-Design-Expertin

Vorbei ist es auch mit nobler Zurückhaltung, vielmehr darf es von allem ein bisschen mehr sein: „Die Opulenz ist zurück“, wissen Wallner und Götz. Das gilt auch für die Dekoration: Kuschelige Decken und Pölster sowie Vasen, Bilder und andere Dekoteile dürfen nun die Wohnungen und Häuser ausgiebig schmücken.

Alle Trends auf einen Blick

Skandi-Look
Der Trend aus dem hohen Norden legt den Fokus auf schlichte Formen. Stichwort: aufgeräumt. Dieser Minimalismus wird in diesem Jahr etwas aufgeweicht. Anstelle von monochro­men Looks dominieren starke, satte Farben wie dunkles Grün, Blau, Rot und Orange. Und: Es darf wieder mehr dekoriert und geschmückt werden.

Geschwungene Formen
Weniger Kante, mehr Kurven: 2024 wird der Innenraum rund und weich. S-förmig geschwungene Sofas, gebogene Tische und runde Teppiche integrieren sich organisch in den Wohnraum. Mit Materialien wie Bouclé und Samt wird es noch kuscheliger. Organisch verspielt sind auch die Stoffmuster und Tapeten.

Vintage
Die wilden 70er sind zurück. Dunkles Holz, runde Möbelformen, wabernde Lavalampen und knallige Farben bringen Nostalgie in den Wohnraum. Die Vintage-Stücke gibt es entweder als moderne Neuinterpretationen im Möbelhaus oder im Original vom Flohmarkt. Natürliche Materialien sind bei neuen Stücken angesagt.

Vintage-Look der 70er ist zurück

Für so manchen wird der Gang durch die Möbelhäuser oder der Blick in Herstellerkataloge zur Zeitreise in die 1970er-Jahre, allerdings an die heutige Zeit angepasst, wie Wallner erklärt. Nichts an Attraktivität verloren haben Originalstücke aus dieser Zeit. „Gerade Jüngere lieben Vintage-Stücke aus den 1970er-, aber auch den 1950er- und 1960er-Jahren“, sagt Wallner.

Regale aus Massivholz im Vintagelook
Regale aus Massivholz im Vintagelook Steinwender Interiors

Endgültig angekommen bei Herstellern wie Konsumenten ist das Thema Nachhaltigkeit: „Alles wird gediegener, nachhaltiger und langlebiger“, berichtet die Design-Expertin. Es würden verstärkt natürliche Materialien wie Holz, Stein und Glas verwendet. Götz bemerkt außerdem ein Abweichen von der Wegwerfmentalität: „Immer öfter wird Möbeln neues Leben eingehaucht“, erzählt er. So sei der Stoff der meisten der im Shop verkauften Sofamodelle abziehbar und könne daher leicht ausgetauscht werden. Auch Vorhänge würden immer wieder überarbeitet. „Wir haben Kunden, die diese schon des Öfteren von einer in die andere Wohnung übersiedelt haben“, bringt der Storemanager ein Beispiel für den neuen Lifestyle.

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