Karl Edlbauer: „Die Mitarbeitenden müssen ihren Beitrag am großen Ganzen kennen.“
Porträt

Gilt nicht nur für Start-ups: Transparenz greifbar machen

Hokify-CEO Karl Edlbauer und seine Mitgründer ziehen sich aus dem Start-up zurück. Daran, dass Mitarbeitende ihren Beitrag zum Erfolg spüren müssen, glauben sie weiterhin.

Manche hatten es erwartet, für viele kam es dann doch überraschend: Das Gründertrio der Job-Plattform Hokify, Karl Edlbauer, Daniel Laiminger und Simon Tretter, gibt seine Anteile an dem mit 40 Millionen Euro bewerteten Scale-up an karriere.at ab. Das Portal hatte davor schon 85 Prozent an Hokify gehalten. Es habe keinen Druck gegeben, diesen Schritt zu setzen, sagt Edlbauer, der mit Ende des Monats seinen CEO-Sessel räumt. Für ihn sei Hokify der „erste Job gewesen“ – abgesehen von einigen Praktika, die er u. a. bei BCG, Hofer oder IBM absolviert hatte. Für die drei sei jetzt der Zeitpunkt gekommen, „etwas Neues zu probieren“. Zu dritt, wie Edlbauer sagt. Was, bleibt vorerst offen.

Davor aber war es ihnen wichtig, das richtige Set-up und die richtige Kommunikation für den Ausstieg zu finden. „Wir wollten keine Baustelle hinterlassen, unser ,Baby‘ mit bestem Gewissen übergeben“, sagt Edlbauer, denn „man bleibt ja der Gründer“ und dem Unternehmen verbunden, achteinhalb Jahre seien schließlich eine lange Zeit. Deshalb sieht er auch keinen Grund, dass die nachfolgende Geschäftsführung die Strukturen „über den Haufen werfen“ und sich von der gelebten Zusammenarbeitskultur verabschieden werde. „Eine Challenge war daher, die Vorlaufzeit festzulegen“, sagt der 34-Jährige. Letztlich habe man sich auf den relativ kurzen Zeitraum von zwei Wochen zwischen der Ankündigung und der Umsetzung des Eigentümerübergangs festgelegt.

Gründer-Trio Daniel Laiminger, Karl Edlbauer und Simon Tretter
Gründer-Trio Daniel Laiminger, Karl Edlbauer und Simon TretterIris_winkler

Die angesprochene Kultur umschreibt er mit Vertrauen, freundschaftlichem Umgang und der Freude, zur Arbeit zu kommen. Zum Leistungsgedanken stehe das keinesfalls in Widerspruch: Es gehe darum, Mitarbeitenden Verantwortung zu übergeben. Die wiederum setze Transparenz voraus. „Es muss klar sein, was die Ziele und die Kennzahlen sind. Die Mitarbeitenden müssen ihren Beitrag am großen Ganzen kennen. Und sehen, dass ihre Leistung auf das Gesamtergebnis einzahlt.“ Den Mitarbeitenden müsse das Warum klar sein: Warum machen wir als Personen, warum machen wir als Unternehmen das, was wir tun? Warum ist mein Beitrag wichtig? Um das zu verdeutlichen, gebe es Dashboards, an denen man die Entwicklung verfolgen könne, „ohne aber alles Mögliche mit Zwang messbar machen zu wollen“.

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