Mein Samstag

Das fehlende Teilchen

APA Daniel Karmann
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Am 29. Jänner begeht die Welt den Internationalen Puzzletag. Okay, vielleicht nicht die ganze Welt, aber ich vermute, dass es mehr Puzzlemenschen gibt, als man glaubt

Sie haben sich den Tag sicher schon mit Leuchtfarben im Kalender markiert: Am 29. Jänner begeht die Welt den Internationalen Puzzletag. Okay, vielleicht nicht die ganze Welt, aber ich vermute, dass es mehr Puzzlemenschen gibt, als man glaubt.

Anders als Skitourengeher und Wanderenthusiasten, die ihre Leistungen gern sozialmedial begleiten, sind wir Puzzler bescheidener. Denn so ein fünftelfertiges Puzzle eines noch-nicht-idyllischen Provence-Dörfleins lässt sich auch mit feschen Insta-Filtern weniger spektakulär inszenieren als Wandern im Winterwonderland.

Meine Puzzlebegeisterung begann früh, wurde aber jäh unterbrochen, schuld daran waren, wie an vielen Komplikationen des Alltags, die Katzen: Als Jugendliche habe ich an einem Puzzle des wunderschönen Ortes Positano gearbeitet, und kurz vor dessen Fertigstellung (des Puzzles, nicht der Stadt) hat unser damaliger Kater einen Puzzlestein zur Unkenntlichkeit zerbissen und mein monatelanges Großprojekt binnen Sekunden zerstört. (Auch in Positano war ich bis heute nicht, es hat sicher damit zu tun.)

Puzzlen mit Katzen: Einfach ist das nicht

Vor einigen Jahren bin ich wieder in die 1000-Teile-plus-Liga quereingestiegen und versuche dieses Hobby trotz der Katzen zu pflegen. Einfach ist das nicht, denn unbeaufsichtigt liegen lassen kann man halbfertige Puzzle nie (sonst sind sie wenig später nur noch achtelfertig), man muss also alles stets weg- und mühsam wieder herräumen.

Bei Letzterem sind die Katzen gern dabei, begutachten alle Teilchen und entscheiden nicht selten dafür, dem Geschehen direkt auf oder neben dem Puzzle sitzend beizuwohnen. Ohne diese latente Alarmbereitschaft (Fladern sie eh kein Teilchen?) hätte das Puzzlen – man kann dabei wunderbar Podcast hören – eine angenehme Entschleunigung.

Ein Nachteil dieses Hobbys: Fast jede Puzzle-Session endet mit Kreuzweh und einem gewissen Frust, weil man diese eine zartblaue Himmel-Teilchen unter all den zartblauen Himmel-Steinen nicht gefunden hat. Aber suchen wir nicht ohnehin immer nach irgendwelchen fehlenden Puzzlesteinchen unseres Lebens? In diesem Sinne: Happy Puzzle Day!

E-Mails an: mirjam.marits@diepresse.com

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