Rallye Dakar

Carlos Sainz: Mit 61 Jahren zum Dakar-Rekord

In der Wüste ist Altstar Carlos Sainz in seinem Element.
In der Wüste ist Altstar Carlos Sainz in seinem Element.APA/AFP
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Das wohl härteste Offroad-Rennen der Welt endet mit dem ältesten Sieger seiner Geschichte. Warum Carlos Sainz die Motorsportwelt in Staunen versetzt – und die Konkurrenz jetzt trotzdem Morgenluft wittert.

Seine Zukunft im Motorsport war mehr als ungewiss. Vor einem Jahr, nachdem sich Carlos Sainz senior bei einem spektakulären Überschlag bei der Rallye Dakar zwei Wirbel gebrochen hatte, ließ er eine Rückkehr an den Ort des Geschehens offen. Am Freitag, mit inzwischen 61 Jahren, krönte die PS-Ikone das sensationelle Comeback mit einem historischen Sieg.

Nicht nur ist Sainz der bislang älteste Gesamtsieger des härtesten Offroad-Rennens der Welt, er fuhr seinen insgesamt vierten Triumph in der Autowertung erneut mit einem anderen Hersteller ein. Nach den Erfolgen mit Volkswagen 2010, Peugeot 2018 (beide in Südamerika) und Mini 2020 folgte nun jener mit Audi – wie vor vier Jahren in Saudiarabien. Erstmals wurde diese Rallye damit mit einem Elektroantrieb gewonnen. Für Audi ist damit auch schon wieder Schluss, der deutsche Hersteller beendet sein Dakar-Projekt und konzentriert sich auf den Formel-1-Einstieg 2026.

Carlos Sainz gelingt im Audi wahrlich Historisches.
Carlos Sainz gelingt im Audi wahrlich Historisches.APA / AFP / Patrick Hertzog

Abermals ist Sainz’ Zukunft ungewiss. „Ich werde mir in den nächsten Wochen Gedanken machen. Wir werden sehen, was passiert“, sagte der 61-Jährige, der nach zwölf Etappen mehr als 80 Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Belgier Guillaume De Mévius (Toyota) sowie den drittplatzierten Franzosen Sébastien Loeb (Pro­drive) hatte. Die Konkurrenz wittert hinsichtlich der nächsten Jahre jedenfalls Morgenluft. „Wir hatten keine Chance gegen Audi“, musste sich der von technischen Problemen geplagte Loeb eingestehen. Sein Markenkollege und Vorjahressieger Nasser al-Attiyah hatte die Rallye wegen zahlreicher Probleme vorzeitig abgebrochen.

Endlose Energiereserven

Wenn Sainz seine Karriere, in der er 1990 und 1992 im Toyota Celica Rallye-Weltmeister wurde, fortsetzt, dann vor allem ob seiner Willenskraft. „Um in meinem Alter hier zu sein, auf diesem Niveau zu bleiben, muss man vorab viel arbeiten. Ich denke, die Energie kommt von der Leidenschaft, die ich habe. Man muss an sich selbst glauben“, erklärte El Matador.

Wird Sainz noch einmal durch die Wüste rasen?.
Wird Sainz noch einmal durch die Wüste rasen?.APA / AFP / Patrick Hertzog

Der Weg zum Sportstar schien für ihn vorbestimmt gewesen zu sein. Als Jugendlicher absolvierte er ein Probetraining bei Real Madrid, und als 16-Jähriger war er nationaler Squash-Meister, ehe er sich hinters Lenkrad setzte. Jene Begeisterung hat Sainz an seinen Sohn weitergegeben, Carlos Sainz jr. gewann in der Formel 1 bislang zwei Grands Prix für Ferrari. „Mein Vater ist ein unglaublicher Mann. Er ist jemand, den ich sehr bewundere“, sagte der 29-Jährige.

Nicht umsonst bekundete der Junior bereits sein Interesse an künftigen Teilnahmen an der Dakar. Der aktuell älteste Formel-1-Pilot, Fernando Alonso, ist 42 Jahre alt und hat auch ein Dakar-Abenteuer hinter sich. 2010 wurde der Spanier 13. – deutlich hinter Champion Sainz. (stm)

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