Nachruf

Heinz Tesar ist tot: Er war ein großer, stiller Architekt

Der Tiroler Architekt Heinz Tesar (1939–2024) ging konsequent seinen eigenen künstlerischen Weg.
Der Tiroler Architekt Heinz Tesar (1939–2024) ging konsequent seinen eigenen künstlerischen Weg.APA
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Heinz Tesar schuf prägende Bauten, wie das Essl-Museum in Klosterneuburg. Sein Meisterwerk steht in Wien: die Donaucity-Kirche. Er starb mit 84 Jahren.

Heinz Tesar war der leiseste und unterschätzteste unter den großen heimischen Architekten seiner Zeit. Damals eroberte das Label „Star“ die Architekturwelt. Hans Hollein, Raimund Abraham, Gustav Peichl, Wilhelm Holzbauer: Die Kollegenschaft zeigte sich schillernd, weltgewandt, eloquent, ihre Bauten gerieten mitunter etwas modisch, kommerziell, plakativ. Tesar hingegen ging still und konsequent seinen eigenständigen künstlerischen und spirituellen Weg. „Wer nicht liebt, darf nicht bauen“, sagte er. Er umkreiste das Thema Architektur in vielen verschiedenen Medien.

„Tesar erfasste die Bauten künstlerisch, schriftlich und intellektuell, machte Lithografien, Aquarelle, Knetungen und Modelle“, sagt Monika Platzer vom Architekturzentrum Wien, dem Tesar 2011 sein Archiv als Schenkung übergab. Zeichnungen, Skizzen und Reflexionen waren sein Echolot zur angemessenen Antwort auf einen Ort, jede Bauaufgabe war ihm gleich wichtig, im Umgang mit Bestand – das Keltenmuseum in Hallein (1991–1994), der Umbau des Bode-Museums in Berlin (1997–2006) – gelang ihm immer wieder Herausragendes.

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