Krieg

Selenskij beklagte „Wahnsinn“ russischer Führung

Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskij bei seinem Besuch in der Schweiz im Jänner.
Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskij bei seinem Besuch in der Schweiz im Jänner. Imago / Ukraine Presidency/ukrainian Pre
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Der Welt werde immer klarer, dass noch mehr Kriege am Horizont sein könnten, sagt der ukrainische Präsident. Sein Berater Podoljak forderte die „maximale Stärkung der Ukraine
mit Hightech-Waffen“.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij hat der russischen Führung „Wahnsinn“ vorgeworfen und vor möglichen neuen Kriegen in der Welt gewarnt. „Wegen des Wahnsinns der russischen Führung sind alle Nationen der Welt nun mit einer Periode der Unbestimmtheit und Unsicherheit konfrontiert“, sagte Selenskij am Freitag in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft.

„Der Welt wird immer klarer, dass noch mehr Kriege am Horizont sein könnten“, schrieb der Präsident auch im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter). Einmal mehr rief Selenskij die internationale Gemeinschaft dazu auf, Russland mit vereinten Kräften zu besiegen.

„Wir haben die Stärke, das normale Leben zu erhalten“, sagte er. Die Welt könne das schaffen. „Die Stärke muss gerade jetzt eingesetzt werden, um Russland zu stoppen.“ Das Land ist auf Waffen- und Munitionslieferungen des Westens für seine Verteidigung angewiesen. Selenskij dankte einmal mehr den internationalen Verbündeten für die Hilfen. Wichtigstes Ziel sei es, das Land mit allem auszustatten, was es für die Vertreibung der russischen Besatzer brauche.

Selenskijs Berater Mychajlo Podoljak untermauerte die Worte seines Chefs, indem er von den Verbündeten im Abwehrkampf gegen die russischen Invasoren mehr Waffen forderte. „Das Problem in dieser Phase des Krieges besteht darin, dass die Anzahl der Waffen, Drohnen, Granaten usw. nicht gleichmäßig verteilt ist. Das muss ausgeglichen werden“, sagte er der „Bild“ (Samstag).

„Die Anzahl der Waffen sollte groß sein“

Es gebe nur ein Szenario: die maximale Stärkung der Ukraine mit Hightech-Waffen. „Alle sollten nicht reden, sondern viel in die militärische Produktion, in Verbrauchsgüter investieren: Langstreckenraketen, Drohnen, Granaten, Artilleriegeschütze. Die Anzahl der Waffen sollte groß sein.“ Podoljak wies auf die lange Front hin. Sein Land verteidige sich in mehreren Richtungen und greife in mehreren Richtungen an. „Die gesamte Frontlinie beträgt 1.300 Kilometer, und auf 600 bis 800 Kilometern finden die Kämpfe statt.“

Er gehe davon aus, dass der Krieg nach den Vorstellungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin weitergehen werde, „bis er das gesamte Territorium der Ukraine erobert, bis er die Vorherrschaft in Europa erlangt, bis er andere postsowjetische Territorien erobert hat“. Denn: „Ein Mensch zieht nicht in einen großen Krieg, nachdem er seinen Ruf und seine Beziehungen zerstört hat, wenn er sich mit wenig zufriedengeben will. Das ist Unfug.“

Die Ukraine verteidigt sich seit fast zwei Jahren mit finanzieller und militärischer Hilfe westlicher Verbündeter gegen den russischen Angriffskrieg. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte den Befehl zum Überfall auf das Nachbarland am 24. Februar 2022 gegeben. Teile der ukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja sind seither von russischen Truppen besetzt worden. (APA)

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