Christian Thielemanns letzte Dresdner Wagner-Produktion präsentierte in Marco Arturo Marellis Regie den ungewohnt lyrischen Helden an der Seite von Camilla Nylunds Isolde und Georg Zeppenfelds respektgebietendem Marke.
Eine „Entschlackungskur für Tristan“ war angekündigt: Klaus Florian Vogt sang Wagners verzweifelten Liebhaber das erste Mal anlässlich der Wiederaufnahme der Produktion von Marco Arturo Marelli von 1995, die nun nach zehn Jahren neu einstudiert wurde. Am Pult stand Christian Thielemann, noch Hausherr in der Semperoper, aber schon bald auf dem Weg in die Oper „unter den Linden“ in seiner Heimatstadt Berlin. Diese „Tristan“-Serie ist Thielemanns letzte Dresdner Wagner-Produktion. Und sie sorgte nicht nur für Aufmerksamkeit, weil der Tenor sich an seine bisher schwierigste Aufgabe gewagt hat. Denn auch Camilla Nylunds Isolde ist für die Opernfreunde in Wagners sächsischer Heimat neu – und der Musikdirektor hat mit seiner Staatskapelle dafür gesorgt, dass beide Stimmen sich mühelos entfalten konnten, ohne forcieren zu müssen.