Pizzicato

Agender Austria

Eine Partei, die als einzigen Programmpunkt das Verbot des Genderns hat, könnte bei einer Wahl vermutlich abräumen. Nennen könnte man die Bewegung „Agender Austria“.

Manche Themen sind offenbar so stark, dass man ganze Parteien darauf aufbauen kann. Wir erinnern uns an die MFG, die mit freundlichen Grüßen gegen die Corona-Impfung zu Felde gezogen ist. Die Bierpartei wiederum plant, eine Bierokratie zu errichten, in der die Macht vom Bier ausgeht. Das für die Österreicherinnen und Österreicher wohl wichtigste Thema hingegen hat bis dato noch keine eigene Partei hervorgebracht – schade eigentlich, denn die RDSÖ (Rettet das Schnitzel Österreich) könnte nach einem monothematischen Wahlkampf und einem fulminanten Sieg das Weltkulturerbe Wiener Schnitzel in der Verfassung verankern. Vermutlich würde auch eine ÖVB (Österreicher für Bargeld – das V dient nur dazu, nicht mit dem Fußballbund verwechselt zu werden) den Einzug in den Nationalrat schaffen (All die Gastronomen und Händler, die keine Kartenzahlung zulassen, sollten für ein Grundmandat reichen). Slogan: „Cash only!“

Schade eigentlich, dass immer wieder bereits etablierte Parteien solche Themen selbst aufgreifen. Denn auch eine Partei, die als einzigen Programmpunkt das Verbot des Genderns hat, könnte bei einer Wahl vermutlich abräumen. Nennen könnte man die Bewegung ja zum Beispiel Agender Austria. Der dazugehörige Slogan könnte dann lauten: „Binnenland statt Binnen-I“.

E-Mails an: erich.kocina@diepresse.com

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.