Raumfahrt

„Hartnäckige Verschlüsse“: Nasa kommt nach Monaten an Asteroid-Probe

Archivbild des Behälters, der die Nasa mehrere Monate lang beschäftigt hat.
Archivbild des Behälters, der die Nasa mehrere Monate lang beschäftigt hat.APA / AFP / Handout
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Monatelang scheiterten die Ingenieure der Nasa daran, an die Probe der Sonde „Osiris-Rex“ vom Asteroiden Bennu zu kommen. Nun zeigt man erste Bilder des Gerölls.

Rund vier Monate nachdem die Sonde „Osiris-Rex“ eine Geröllprobe des Asteroiden Bennu auf die Erde abgeworfen hat, haben Nasa-Wissenschafter den Behälter endlich öffnen können. Zwei „hartnäckige Verschlüsse“ hätten nach wochenlangen Versuchen endlich geöffnet werden können, teilte die US-Raumfahrtbehörde mit und veröffentlichte ein Foto, das einen Blick auf die geöffnete Kapsel und ihren Inhalt gewährt.

Zuvor hatte es der Nasa im Internet viel Spott eingebracht, dass es zwar gelungen war, eine Probe von einem Asteroiden einzusammeln und auf die Erde abzuwerfen, man dann aber daran scheiterte, sie zu öffnen.

Bei dem Inhalt des Behälters handle es sich um Steinchen und Staub von je bis zu einem Zentimeter Umfang, hieß es. Wie viel es insgesamt genau sei, werde nun ermittelt. Zuvor hatten die Wissenschafter bereits rund 70,3 Gramm Geröllprobe eingesammelt, die sich in der Kapsel rund um den eigentlichen Behälter befunden hatten. Erste Untersuchungen dieses Teils der Probe hatten gezeigt, dass sich darin Spuren von Wasser und Kohlenstoff befinden.

Größte jemals entnommene Probe eines Asteroiden

Es handelt sich um die erste erfolgreich zur Erde gebrachte Probe eines Asteroiden in der Geschichte der US-Raumfahrtbehörde - und die größte jemals entnommene solche Probe überhaupt. Sie war im September von der Sonde „Osiris-Rex“ aus einer Höhe von rund 102.000 Kilometern abgeworfen worden - und landete dann geschützt von einem Hitzeschild und gebremst von Fallschirmen in der Wüste des US-Bundesstaats Utah. Von dort wurde sie dann in Nasa-Labore im US-Bundesstaat Texas gebracht - wo sich nun rund 200 Experten mit 60 verschiedenen Untersuchungsmethoden an dem Material zu schaffen machen. Noch in diesem Jahr soll ein vollständiger Katalog der Probe veröffentlicht werden.

Der tiefschwarze Asteroid Bennu, benannt nach einer antiken ägyptischen Gottheit, hat einen Durchmesser von rund 550 Metern und könnte der Erde in gut 150 Jahren recht nahekommen. Auch wenn das Einschlagrisiko sehr gering ist, zählt die Nasa Bennu zu den gefährlichsten derzeit bekannten Asteroiden - und will ihn deshalb ganz genau erforschen. Zudem erhoffen sich die Wissenschafter von der rund eine Milliarde Dollar teuren „Osiris-Rex“-Mission Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems vor mehr als 4,5 Milliarden Jahren, denn solche Asteroiden sind Überbleibsel davon. (APA/dpa)

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