Literatur

Bildbiographie über Paul Celan

Paul Celan rang als Dichter stets nach Worten - und fand wunderschöne.
Paul Celan rang als Dichter stets nach Worten - und fand wunderschöne.
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Der Lyriker gab kaum Privates von sich preis. In einem neuen Bildband finden sich Briefe, Fotos und Ausschnitte aus seinem Tagebuch.

Paul Celan ist bis heute vor allem durch sein Gedicht „Die Todesfuge“ bekannt, in dem er das Trauma des Holocaust verarbeitete, dem seine eigene Familie zum Opfer fiel. Das dramatische Leben des durch Suizid aus dem Leben geschiedenen Dichters zeichnet jetzt eine opulente Bildbiographie nach, die Bertrand Badiou herausgegeben hat. Der französische Celan-Spezialist konnte dabei auf den Nachlass des Dichters zurückgreifen. Celan selbst gab sehr ungern Privates von sich preis. Insofern enthält dieser Band viele bis dahin gut gehütete Geheimnisse.

Geboren wurde Paul Celan als Paul Antschel, 22.10.33, . Hier am Bild kurz vor seiner Bar-Mizwa.
Geboren wurde Paul Celan als Paul Antschel, 22.10.33, . Hier am Bild kurz vor seiner Bar-Mizwa.Pariser Privatnachlass Paul Celan, Privatbesitz von Éric Celan

Zahlreiche private Fotos werden mit bisher unbekannten Texten kombiniert, etwa Briefen und Ausschnitten aus Celans Tagebuch. Erläuternde Kurzbeiträge des Herausgebers sorgen für die nötige Einordnung. Auch bisher wenig bekannte biographische Abschnitte wie Celans Zeit als Redakteur und Übersetzer in Bukarest direkt nach dem Zweiten Weltkrieg finden Berücksichtigung, ebenso werden seine zahlreichen Frauenbeziehungen beleuchtet.

Das Hochzeitsfoto: Paul Celan mit seiner Frau Gisèle Lestrange am 23.12.1952.
Das Hochzeitsfoto: Paul Celan mit seiner Frau Gisèle Lestrange am 23.12.1952. Gemeinsamer Pariser Privatnachlass von Paul Celan oder von Gisèle Celan-Lestrange, Privatbesitz von Éric Celan

Celan lehnte das Biographische, zumal die biographische Annäherung an seine Dichtung, entschieden ab (APA/red.)

Celan lesend, Wien 1948 
Celan lesend, Wien 1948 Pariser Privatnachlass Paul Celan, Privatbesitz von Éric Celan

(Bertrand Badiou: „Paul Celan. Bildbiographie“, In Zusammenarbeit mit Nicolas Geibel. Mit einem Essay von Michael Kardamitsis, Suhrkamp Verlag, Berlin, 580 Seiten, 71,95 Euro)

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