Handball-EM

Handball-Österreich zittert vor der „Schande von Köln“

Luka Klarica (r.) und Kroatien könnten Österreich Schützenhilfe verwehren.
Luka Klarica (r.) und Kroatien könnten Österreich Schützenhilfe verwehren.APA / AFP / Ina Fassbender
  • Drucken

Österreichs Handball-Männer spielen am Mittwoch (15.30 Uhr, live ORF 1) um den Einzug ins EM-Halbfinale. Doch auch bei einem Sieg über Island ist Schützenhilfe nötig – und diese könnte aus einem kuriosen Grund ausbleiben.

Um sich vom aktuell vierten Platz der Hauptrunde auf den zweiten Platz – und damit einen Aufstiegsrang – zu verbessern, muss Österreich am Mittwoch (15.30 Uhr) auf jeden Fall gegen Island siegen. Im Anschluss (20.30 Uhr) müsste zudem Schlusslicht Kroatien die Mannschaft aus Deutschland, die einen Punkt vor Österreich auf dem besagten zweiten Rang liegt, bezwingen.

Der Haken: Ob Kroatien tatsächlich an einem Sieg in der Kölner Lanxess Arena interessiert ist, ist ungewiss. Ihnen käme eine Niederlage gar nicht so ungelegen. Denn neben dem Kampf um den EM-Titel steht in diesen Tagen auch die Jagd um Tickets für Olympia und einige Startplätze für die drei Olympia-Qualifikationsturniere im Frühjahr im Fokus. In diesen hat Kroatien als WM-Neunter noch keinen sicheren Platz. Das Team könnte aber nachrücken, falls sich der WM-Vierte Schweden, der WM-Fünfte Deutschland oder der WM-Achte Ungarn über die EM ein Direktticket für Paris holen.

„Kroatien würde davon profitieren“

Dieses Direktticket geht an das beste Team, das noch nicht qualifiziert ist. Sollten Frankreich und Dänemark das EM-Finale erreichen – beide Mannschaften sind schon fix in Paris dabei – reicht auch Platz drei. Die Chance, dass sich Schweden oder Deutschland dieses Ticket holen und Kroatien so in das Qualifikationsturnier nachrückt, ist also groß.

„Kroatien würde davon profitieren“, räumte auch Deutschlands Handball-Sportvorstand Axel Kromer ein und sprach von einer „absurden Konstellation“, die erst einmal blöd wirke. „Das Wichtigste wird sein, dass wir uns davon lösen, dass wir womöglich irgendwas geschenkt bekommen. Das wird nicht passieren.“

In Österreich werden jedenfalls Erinnerungen an die „Schande von Gijon“ wach. Bei der Fußball-WM 1982 in Spanien hatte die rot-weiß-rote Auswahl einen Nichtangriffspakt mit der deutschen Auswahl geschlossen, durch welchen beide Teams in die nächste Runde aufsteigen konnten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.